US-Schluss: Kurse steigen vor Bidens Amtseinführung
New York – Einen Tag vor der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten haben die Anleger am Dienstag auf den Demokraten Joe Biden und sein Team gesetzt. Der Leitindex Dow Jones Industrial legte um 0,38 Prozent auf 30 930,52 Punkte zu. Damit hält sich der Dow in Schlagdistanz zum Rekordhoch vom Donnerstag. Am Montag waren die US-Börsen wegen des Feiertags «Martin Luther King Day» geschlossen geblieben.
Analyst Simon Deeley von der Investmentbank RBC sprach von einer «klar auf Risiko eingestellten Stimmung» der Investoren. In deren Fokus stehe Bidens Amtseinführung und die damit verbundene Aussicht auf ein 1,9 Billionen US-Dollar schweres Hilfspaket für die Wirtschaft und das Land.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,81 Prozent auf 3798,91 Zähler nach oben. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 zeigte sich noch stärker und rückte um 1,50 Prozent auf 12996,54 Punkte vor.
Aktien von Boeing stiegen um 3,1 Prozent und zählten zu den grössten Gewinnern im Dow, nachdem die europäische Luftfahrtbehörde EASA eine Wiederzulassung des Krisenjet 737 Max in Aussicht gestellt hatte. Nach Ansicht der Behörde erfüllen die Verbesserungen an dem Flugzeugtyp die Anforderungen an die Flugsicherheit.
Trotz laut Analysten starker Quartalszahlen drehten im Dow die Aktien von Goldman Sachs nach anfänglichen Gewinnen in die Verlustzone. Sie verloren 2,3 Prozent. Allerdings waren sie seit Anfang November um fast 60 Prozent gestiegen und mit ihnen die Erwartungen der Anleger. Papiere von Bank of America gaben nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen um 0,7 Prozent nach. Auch sie waren in den vergangenen Wochen kräftig gestiegen.
Microsoft will als nächster Technologiekonzern im Geschäft mit selbstfahrenden Autos mitmischen. Der Windows-Riese beteiligt sich an einer milliardenschweren Finanzierungsrunde der Robotaxi-Firma Cruise des Autokonzerns General Motors . Aktien von General Motors stiegen daraufhin um fast zehn Prozent auf ein Mehrjahreshoch. Microsoft gewannen 1,8 Prozent.
Die Kette milliardenschwerer Übernahmen und Fusion in den USA reisst derweil nicht ab. So soll der Laserhersteller Coherent vom US-Konzern Lumentum übernommen werden. Der Photonik-Spezialist will dafür insgesamt 5,7 Milliarden Dollar (4,7 Mrd Euro) aufwenden. Während Coherent-Aktien daraufhin um fast 30 Prozent in die Höhe schossen, sackten die Papiere von Lumentum um 11 Prozent ab.
Der Euro hielt die Gewinne im späten New Yorker Handel und notierte zuletzt bei 1,2125 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2132 (Montag: 1,2064) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8243 (0,8289) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen erholten sich von anfänglichen Verlusten und drehten wieder ins Plus. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg um 0,06 Prozent auf 136,96 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe betrug 1,09 Prozent. (awp/mc/pg)