US-Schluss: Dow rückt 0,2% auf 26’440 Punkte vor
New York – Die Wall Street hat am Donnerstag nur einen kleinen Teil ihrer Gewinne an der Wall Street ins Ziel retten können. Einen Tag nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed, der zunächst negativ aufgenommen worden war, und nach drei Verlusttagen in Folge zeigten sich die Anleger erst einmal in Kauflaune. Diese liess in den letzten Handelsstunden aber sichtbar nach.
Der Dow Jones Industrial behauptete zum Schluss einen Kurszuwachs von 0,21 Prozent auf 26’439,93 Punkte. In der vergangenen Woche hatte der New Yorker Leitindex noch Rekordstände verzeichnet. Ähnlich wie ihm erging es am Donnerstag dem marktbreiten S&P 500 , der sich 0,28 Prozent fester bei 2914,00 Punkten verabschiedete. Beim technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 hielt die schon zuletzt überdurchschnittliche Kursentwicklung an: Er gewann letztlich weitere 0,88 Prozent auf 7629,57 Zähler.
Die Fed bleibt trotz Kritik von US-Präsident Donald Trump ihrem geldpolitischen Kurs treu: Sie erhöhte den Leitzins am Mittwoch zum achten Mal seit Beginn der Zinswende 2015. Die Währungshüter bekräftigten zudem ihre Einschätzung zur wirtschaftlichen Lage, wonach sich der Arbeitsmarkt weiter gefestigt habe und die Konsumausgaben sowie die Investitionen der Unternehmen stark expandiert hätten.
Volkswirt Stefan Kipar von der Landesbank BayernLB machte darauf aufmerksam, dass die Notenbanker um den Vorsitzenden Jerome Powell trotz der boomenden Wirtschaft die Inflationsprognosen nicht angehoben, sondern für 2019 sogar leicht gesenkt hätten.
Beim Tabakkonzern Philip Morris konnten sich die Anleger über einen Kursanstieg von mehr als ein Prozent freuen. Das Unternehmen hatte zwar wegen negativer Währungseffekte sein diesjähriges Gewinnziel gesenkt, rechnet im zuletzt lahmenden Geschäft mit neuartigen Zigaretten aber bis 2021 mit einer Verdoppelung.
Für Dow-Spitzenreiter Apple ging es um rund zwei Prozent auf 224,95 US-Dollar hoch, nachdem die US-Bank JPMorgan die Beobachtung des iPhone-Herstellers mit einer Kaufempfehlung sowie einem Kursziel von 272 Dollar aufgenommen hatte. Die gegenwärtige Bewertung biete noch beträchtliches Aufwärtspotenzial, schrieb Analyst Samik Chatterjee . Der Ausbau des Service-Geschäfts verlaufe schneller als gedacht und die Preisanhebungen im Kerngeschäft mit iPhones fielen stärker als erwartet aus.
Die Aktien des Softwareherstellers Salesforce gewannen 1,33 Prozent auf 160,43 US-Dollar und setzten damit ihren Rekordkurs fort. Sie profitierten davon, dass die schweizerische Bank Credit Suisse ihr Kursziel für die Titel des SAP-Konkurrenten von 170 auf 175 Dollar angehoben und ihre Kaufempfehlung bestätigt hatte.
Dagegen brachen die Anteilscheine von Bed, Bath & Beyond um 21 Prozent auf 14,86 Dollar ein, was den niedrigsten Kurs seit über 18 Jahren bedeutete. Der Heimausstatter war im zweiten Geschäftsquartal sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Der Euro gab weiter nach auf zuletzt 1,1646 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1707 (Mittwoch: 1,1737) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8542 (0,8520) Euro gekostet. Sowohl der Beschluss der italienischen Regierung, 2019 deutlich mehr Schulden zu machen, als auch überwiegend starke amerikanische Konjunkturdaten, die dem Dollar Auftrieb gaben, belasteten die Gemeinschaftswährung.
Am Markt für US-Staatsanleihen sanken Papiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren um 1/32 Punkt auf 98 16/32 Punkte. Sie rentierten mit 3,05 Prozent. (awp/mc/ps)