US-Schluss: Vor Fed und Tech-Bilanzen uneinheitlich

Börse USA

(Adobe Stock)

New York – Vor den am Mittwoch erwarteten Zinsaussagen der US-Notenbank Fed sowie weiteren Quartalsbilanzen von Tech-Riesen haben sich die wichtigsten US-Aktienindizes in unterschiedliche Richtungen bewegt. Daten zu dem vom Conference Board ermittelten Verbrauchervertrauen bewegten am Dienstag dagegen kaum, auch wenn die Stimmung im Juli etwas besser als erwartet war.

Der Dow Jones Industrial legte letztlich um 0,50 Prozent auf 40.743,33 Punkte zu. Der marktbreite S&P 500 verlor dagegen 0,50 Prozent auf 5.436,44 Punkte. Für den Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 1,38 Prozent auf 18.796,27 Punkte nach unten.

«Klänge es nicht abgedroschen, könnte man meinen, noch nie war der Wortlaut in der Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell so wichtig wie auf der anstehenden Sitzung», sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. «Es sind nicht die Taten, die am Mittwoch zählen, sondern einzig und allein die Worte. Alles, was den September als möglichen Termin für die Zinswende in den USA infrage stellt, dürfte einen Sturm an der Wall Street auslösen.» Da die Märkte weiterhin Zinssenkungen vor Jahresende einpreisen würden, steige «mit jedem Monat der Druck, dass sie auch tatsächlich kommen werden», ergänzte Investmentstratege Steve Clayton vom Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown.

Zugleich, so kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets, stehe mit den nachbörslichen Quartalszahlen von Microsoft und den im weiteren Wochenverlauf folgenden Berichten von Meta , Amazon und Apple «der nächste Härtetest» für die US-Technologiebörse an.

«Die heftige Korrektur von Big Tech hat den Nasdaq 100 in etwas mehr als zwei Wochen um acht Prozent nach unten gezogen», erinnerte er. Es sei nun zunächst an Microsoft, die aufgekommenen Sorgen der Anleger wieder zu zerstreuen. Die Anleger seien nach den Ergebnissen von Alphabet und Tesla in der vergangenen Woche kritischer geworden. Sie hinterfragten zunehmend das Risiko von Ausgaben für künstliche Intelligenz im Verhältnis zu den kurzfristigen und auch langfristigen Erträgen.

Im bekanntesten Wall-Street-Index Dow sackten Procter & Gamble nach Quartalszahlen um 4,8 Prozent ab. Merck & Co büssten als Schlusslicht fast 10 Prozent ein, womit die Jahresgewinne auf knapp 6 Prozent zusammengeschmolzen sind.

Der Konsumgüterriese Procter & Gamble meldete zum Ende Juni abgeschlossenen Geschäftsjahr 2023/24 einen nahezu stagnierenden Umsatz. Analysten hatten sich mehr erhofft. Zum Pharmakonzern Merck schrieb RBC-Analyst Daniel Busby, es sei ein recht ereignisloses zweites Quartal gewesen, «ohne viel Grund zur Freude». Wettbewerber Pfizer hob nach einem besser als erwartet ausgefallenem zweiten Quartal erneut die Jahresziele an, was den Papieren im S&P 100 ein Plus von 2,0 Prozent bescherte.

Spitzenreiter waren dort die Anteile von Paypal , die um 8,6 Prozent hochsprangen. Auch der Bezahldienstleister äusserte sich nach guten Quartalszahlen optimistischer zum Gesamtjahr.

Ausserhalb der grossen Indizes ging es für Jetblue Airways um gut 12 Prozent auf den höchsten Stand seit April. Die Fluggesellschaft meldete überraschend einen Gewinn im zweiten Quartal. Zudem will die neue Vorstandschefin Joanna Geraghty im Rahmen eines umfassenden Plans die Ausgaben für neue Flugzeuge in Höhe von drei Milliarden Dollar bis 2029 zurückstellen, um den Betrieb umzustrukturieren und die angeschlagene Fluggesellschaft wieder profitabel zu machen.

Eine Abstufung durch JPMorgan auf «Underweight» brachte die Anteile von Novavax unter Druck. Die Papiere des Impfstoff-Herstellers sackten um fast 26 Prozent ab. Analyst Eric Joseph hält es vor dem Hintergrund bescheidener Aussichten für Covid-19-Impfstoffe für unwahrscheinlich, dass sich der Aktienkurs auf dem Niveau halten kann, das er nach der jüngsten strategischen Covid-19-Partnerschaft mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi erreicht hatte.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0811 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag in Frankfurt auf 1,0824 (Montag: 1,0817) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9238 (0,9244) Euro.

Am US-Rentenmarkt legten die Kurse zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) stieg im späten Handel um 0,21 Prozent auf 111,58 Punkte. Die Rendite fiel im Gegenzug auf 4,14 Prozent. (awp/mc/pg)

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