New York – Die Anleger am US-Aktienmarkt bleiben vorsichtig. Neben der Quartalsberichtssaison der Unternehmen sorgt auch die Unsicherheit über den Zeitpunkt der sich in den USA abzeichnenden Leitzinserhöhung für Zurückhaltung. Der Dow Jones Industrial fiel am Dienstag um 0,27 Prozent auf 17 550,69 Punkte. Für den breit gefassten S&P 500 ging es um 0,22 Prozent auf 2093,32 Punkte nach unten und der technologiewertelastige Nasdaq 100 sank um 0,28 Prozent auf 4567,47 Punkte.
Für zwischenzeitlich etwas mehr Druck auf die Kurse sorgte ein Medienbericht, demzufolge der Präsident der regionalen Notenbank von Atlanta, Dennis Lockhart, den September als möglichen angemessenen Zeitpunkt für eine erste Zinserhöhung nach der Finanzkrise sieht. Die US-Notenbank Fed steuert seit einiger Zeit auf ein Ende ihrer Nullzinspolitik zu. Volkswirte sind sich aber uneins, ob es bereits im September oder erst im Dezember so weit sein wird.
Vor diesem Hintergrund achten Anleger derzeit genau auf jegliche Daten zur Verfassung der US-Wirtschaft. Mit Spannung warten sie vor allem auf den US-Arbeitsmarktbericht an diesem Freitag. So hatte die Fed angedeutet, dass es vor einem Zinsschritt einige weitere Verbesserungen am Arbeitsmarkt brauche. Das Rätselraten über den Zeitpunkt einer Zinserhöhung und damit ein Ende des Billiggeldes, das als wichtiger Treiber des Aktienmarktes in den vergangenen Jahren gilt, hatte in den letzten Monaten immer wieder für Kursausschläge gesorgt.
Auf den grossen US-Indizes lastete auch der Kursverlust von mehr als 3 Prozent der Apple-Aktien . Die Papiere des iPhone-Konzerns setzten ihren Abwärtstrend fort und fielen auf den tiefsten Stand seit Januar.
Zudem blieben Ölwerte wie Chevron Corp. und ExxonMobil trotz einer leichten Erholung der zuletzt stark gefallenen Ölpreise unter Druck. Chevron-Aktien fielen um 0,46 Prozent und ExxonMobil-Papiere gaben um 1,14 Prozent nach.
Mit Blick auf die Berichtssaison waren die Nachrichten abermals gemischt. Der Versicherer AIG hatte im zweiten Quartal deutlich weniger verdient. Der Kurs knickte daraufhin um 2,82 Prozent ein.
Beim US-Mobilfunker Sprint jubelten die Anleger hingegen. Der Konzern hatte im ersten Geschäftsquartal von kräftigen Kostensenkungen profitiert und mit seinem operativen Ergebnis die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die Aktien verteuerten sich um 4,49 Prozent.
Zudem sorgten Übernahmefantasien für Bewegung. Die Papiere des Pharmaunternehmens Baxalta schossen um fast 12 Prozent nach oben. Mit einem 30 Milliarden US-Dollar schweren Gebot trommelt der britisch-irische Konkurrent Shire gegen den Willen des US-Unternehmens für eine Übernahme.
Der Kurs des Euro fiel unter 1,09 US-Dollar und notierte zuletzt bei 1,0892 US-Dollar. Am Markt für US-Staatsanleihen gab der Kurs richtungweisender zehnjähriger Papiere um 24/32 Punkte auf 99 2/32 Punkte nach. Ihre Rendite betrug 2,23 Prozent. (awp/mc/pg)