US-Schluss: Dow Jones legt 0,60% auf 17’369 Punkte zu
New York – Trotz aller Unsicherheit vor der mit Spannung erwarteten US-Leitzinsentscheidung am Mittwoch hat sich die Wall Street zu Wochenbeginn etwas gefangen. Für Erleichterung sorgte bei den Börsianern vor allem die Stabilisierung des Ölpreises, der zwischenzeitlich noch auf ein neues Sechsjahrestief abgesackt war. Deutlich abwärts ging es dagegen am Anleihemarkt, da die Experten weiter auf die erste Zinserhöhung seit der Finanzkrise setzen.
Der Dow Jones Industrial legte am Montag letztlich um 0,60 Prozent auf 17 368,50 Punkte zu. Zwischenzeitlich war dem 3-prozentigen Verlust aus der Vorwoche noch der Rutsch auf das Niveau von Mitte Oktober gefolgt. Der marktbreite S&P-500-Index zog am Ende um 0,48 Prozent auf 2021,94 Punkte an. An der Nasdaq gewann der Auswahlindex 100 0,72 Prozent auf 4570,16 Punkte. Alle drei Kursbarometer schlossen nur knapp unter ihren Tageshöchstständen.
Ölwerte wie Chevron und ExxonMobil profitierten besonders von der Erholung der Rohölpreise. Ihre Aktien legten an der Dow-Spitze um 3,44 Prozent beziehungsweise 2,27 Prozent zu. Der Ölpreis der US-Sorte WTI war erstmals seit Februar 2009 wieder unter 35 Dollar je Barrel abgesackt. Dem folgte jedoch ein Anstieg auf über 36 Dollar. Viele Beobachter sehen in seiner jüngsten Talfahrt eine Übertreibung. Mittlerweile sind die Wetten auf fallende Ölpreise an den Finanzmärkten auf einen Rekordstand gestiegen.
Schwächster Wert im Dow waren erneut die Papiere von Dupont mit einem Abschlag von 3,58 Prozent. Analyst Laurence Alexander von der Investmentbank Jefferies hatte seine Kaufempfehlung für den Chemieriesen gestrichen. Den grössten Teil des Potenzials aus der Fusion mit Dow Chemical hält der Experte für im Aktienkurs enthalten. Nun dürften die Risiken um die erfolgreiche Integration sowie die Endmärkte die Titel bis spät ins Jahr 2016 im Zaum halten, glaubt er.
Ebenfalls im Fokus der Anleger stand ein geplanter Zusammenschluss in der Konsumgüterindustrie: Newell Rubbermaid will den Rivalen Jarden für insgesamt 13,2 Milliarden US-Dollar übernehmen. Während dessen Papiere um 2,68 Prozent zulegten, sackten Newell-Anteile um fast 7 Prozent ab.
Der US-Halbleiterkonzern Fairchild hält derweil an der geplanten Übernahme durch On Semiconductor fest. Das unaufgeforderte höhere Gebot von einem nicht näher genannten Bieter über 21,70 Dollar je Aktie sei nicht «höherwertig», teilte der Konzern mit. Die Aktien von On Semicondutor gewannen gut 2 Prozent, Fairchild gaben um 2,71 Prozent auf 20,09 Dollar nach.
Nach der Verabschiedung des Weltklimavertrags sind die Aktien der Anbieter erneuerbarer Energien nicht nur in Europa kräftig gestiegen. Mit einem Plus von 5,70 Prozent setzten sich First Solar an die Spitze des S&P 500. In Paris hatten die Länder mit Klimaschutzzielen auf alternative Energien gesetzt. Für die fossilen Energien Kohle, Öl und Gas wurde das Ende eingeläutet. (awp/mc/upd/pg)