US-Schluss: Dow steigt 0,7% auf 20’805 Punkte
New York – An der Wall Street ist eine von politischem Chaos überschattete Handelswoche recht versöhnlich zu Ende gegangen. Der Dow Jones Industrial setzte am Freitag seine am Vortag begonnene Erholung fort und schloss 0,69 Prozent höher bei 20’804,84 Punkten. Zuletzt hatten erfreuliche Konjunkturdaten für etwas Beruhigung gesorgt. Wegen des Kursrutsches am Mittwoch aber steht auf Wochensicht noch ein leichtes Minus von 0,44 Prozent zu Buche. Der marktbreite S&P-500-Index gewann am Freitag 0,68 Prozent auf 2381,73 Punkte. Für den Technologiewerte-Index Nasdaq 100 ging es um 0,45 Prozent auf 5651,56 Zähler nach oben.
Derweil steht US-Präsident Donald Trump weiter wegen der Entlassung von FBI-Chef James Comey und den Ermittlungen in der Russland-Affäre unter Druck. Nachdem aber der Risikoappetit der Anleger zur Wochenmitte noch dem «Politzirkus» in Washington rund um Trump zum Opfer gefallen sei, sieht Marktanalyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda in der jüngsten Gegenbewegung nun ein Indiz dafür, dass es sich bei dem Kursrutsch statt um eine längere Korrektur nur um eine vorübergehende und charttechnisch unterstützte Erscheinung handelte. «Investoren setzen scheinbar darauf, dass sich die Entscheider in den USA bald wieder auf die Themen konzentrieren können, die den Märkten zuletzt nach oben verholfen haben: Steuern und Staatsausgaben», so der Experte.
Bei den Einzelwerten sorgten nun nochmals mehrere Unternehmensberichte für Gesprächsstoff. Schon am Vorabend nach Börsenschluss hatten einige Unternehmen aus dem Softwarebereich von ihren jüngsten Resultaten berichtet. Für den SAP-Rivalen Salesforce ging es nun am Freitag wegen eines angehobenen Ausblicks um zwischenzeitlich fast 4 Prozent nach oben, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten. Zum Handelsschluss stand ein leichtes Minus zu Buche.
Beim CAD-Softwarehersteller Autodesk sorgte ein unerwartet kleiner Quartalsverlust nebst einigen positiven Analystenstimmen für einen Satz nach oben um fast 15 Prozent. Damit waren sie mit grossem Abstand der beste Wert im Nasdaq 100.
Um gut 7 Prozent zogen die Papiere von Deere & Co an. Der Landmaschinenkonzern konnte neben unerwartet starken Resultaten für das zweite Geschäftsquartal auch mit einem angehobenen Ausblick aufwarten.
Für eine herbe Enttäuschung aber sorgte Foot Locker: Die Sportartikel-Handelskette hatte mit ihrem Gewinn je Aktie im ersten Quartal selbst die pessimistischen Markterwartungen verfehlt. Die Anteilsscheine brachen um mehr als 16 Prozent ein und waren damit das klare Schlusslicht im S&P 500.
Der Euro stieg im New Yorker Handel über 1,12 US-Dollar und erreichte den höchsten Stand seit November letzten Jahres. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1205 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs noch auf 1,1179 (Donnerstag: 1,1129) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8945 (0,8986) Euro. Die als sichere Anlage geltenden, richtungweisenden zehnjährigen US-Staatsanleihen verharrten nahezu bei 101 9/32 Punkten, die Rendite betrug 2,231 Prozent. (awp/mc/ps)