New York – Gute Geschäftszahlen von Unternehmensseite und ein sich weiter drehendes Übernahmekarussell haben die Wall Street zum Wochenauftakt gestützt. Für grössere Sprünge reichte es aber nicht, nachdem den Standardwerte-Indizes bereits Ende vergangener Woche nach einem guten Lauf im Sog der Entspannung in der Griechenland-Krise die Puste ausgegangen war.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial schloss am Montag 0,08 Prozent höher mit 18’100,41 Punkten. Für den breit gefassten S&P-500-Index ging es ebenfalls um 0,08 Prozent auf 2128,28 Punkte nach oben. Sein Rekord bei 2134 Punkten aus dem Mai rückt damit immer näher.
Technologiewerte setzten derweil ihre Rekordjagd fort. An der Nasdaq-Börse erreichte der Composite-Index bei 5231 Punkten den höchsten Stand aller Zeiten. Zum Handelsschluss stand noch ein Plus von 0,17 Prozent auf 5218,86 Punkte zu Buche. Der Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,39 Prozent auf 4679,68 Punkte zu.
Für gute Stimmung sorgte die laufende Berichtssaison der Unternehmen. Die Aktien des Ölindustriedienstleisters Halliburton gewannen 1,83 Prozent, die des Spielwarenherstellers Hasbro kletterten sogar um mehr als 6 Prozent nach oben. Beide Unternehmen hatten die Erwartungen übertroffen.
Auch die US-Bank Morgen Stanley hatte im abgelaufenen Quartal besser abgeschnitten als gedacht. Nach den jüngsten Kursgewinnen machten die Anleger aber erst einmal Kasse. Der Aktienkurs fiel um 0,40 Prozent.
Für Interesse bei den Investoren sorgte die Abspaltung des Bezahldienstes Paypal von Ebay. Paypal-Aktien kosteten 40,47 US-Dollar, die Papiere des Online-Auktionshauses Ebay notierten bei 28,57 Dollar. Addiert kosteten die beiden Papiere damit mehr als die «alte» Ebay-Aktie zum Schluss der vergangenen Woche.
Auch das Übernahmekarussell dreht sich wieder: Der US-Rüstungsriese Lockheed Martin übernimmt die Helikoptersparte Sikorsky vom Industriekonzern United Technologies . Bei den Anteilseignern von Lockheed Martin kam das gut an. Der Kurs stieg um knapp 2 Prozent. Die Aktien von United Technologies fielen hingegen um 0,23 Prozent. Der Kurs des Solarunternehmens Vivint Solar schoss um 44,60 Prozent auf 15,74 US-Dollar nach oben. SunEdison will Vivint für 16,50 Dollar je Aktie kaufen.
Auch im Düngemittelmarkt bahnt sich eine milliardenschwere Fusion an: CF Industries bestätigte Gespräche mit dem niederländischen Konkurrenten OCI. Ob sie aber tatsächlich zu einem Zusammenschluss führen werden, sei noch offen. Am Freitag hatte das «Wall Street Journal» darüber berichtet, woraufhin die CF-Aktie um knapp 10 Prozent hochgesprungen war. Am Montag ging es nun um 5,69 Prozent nach unten.
Der Kurs des Euro stabilisierte sich nach seinem jüngsten Rutsch auf dem tiefsten Niveau seit Ende Mai. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0827 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0852 (Freitag: 1,0889) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9215 (0,9184) Euro. Der Kurs richtungweisender zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um 7/32 Punkte auf 97 25/32 Punkte. Ihre Rendite lag bei 2,38 Prozent. (awp/mc/upd/ps)