US-Schluss: Dow erleidet drittes Quartalsminus in Folge

US-Schluss: Dow erleidet drittes Quartalsminus in Folge
(Adobe Stock)

New York – Die Wall Street hat am Freitag einen sehr schwachen Börsenmonat mit deutlichen Verlusten beendet. Mahnende Worte der Vizechefin der US-Notenbank Fed zur Geldpolitik in den USA konnten die Märkte nur kurz stützen. Am Ende überwog die Erkenntnis, dass sich der Preisauftrieb jüngst wieder verstärkt hat. Damit bleibt der Druck auf die Fed hoch, die Leitzinsen im Kampf gegen die hohe Inflation weiter anzuheben.

Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 1,71 Prozent auf 28’725,51 Punkte. Zwischenzeitlich war er auf den tiefsten Stand seit November 2020 abgesackt. Auf Wochensicht bedeutet das ein Minus von 2,92 Prozent.

Den September beendete der Dow mit einem Abschlag von 8,8 Prozent. Einen grösseren Monatsverlust hatte es zuletzt im März 2020 und damit auf dem Höhepunkt der Corona-Krise gegeben. Gleichwohl fällt die Bilanz für das dritte Quartal mit einem Minus von 6,7 Prozent weniger negativ aus als im Vorquartal. Allerdings hat das Börsenbarometer damit den dritten Quartalsverlust in Folge verzeichnet – dies gab es zuletzt 2015.

Bei dem marktbreiten S&P 500 stand am Freitag ein Abschlag von 1,51 Prozent auf 3585,62 Zähler zu Buche. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 verlor 1,73 Prozent auf 10’971,22 Punkte.

Die Fed stemmt sich seit geraumer Zeit mit starken Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation und hat weitere kräftige Zinserhöhungen signalisiert. Nun sagte die Vizechefin der Notenbank, Lael Brainard, zwar, dass man die Auswirkungen der steigenden Kreditkosten auf die Stabilität der Weltmärkte beobachten müsse. Die Anleger reagierten darauf jedoch nur kurz erleichtert.

Jüngste Inflationsdaten wogen am Ende schwerer. Der auf den Konsumausgaben basierende Preisindex PCE stieg im August im Jahresvergleich und im Monatsvergleich stärker als erwartet. Die Fed bevorzugt diesen Preisindikator gegenüber dem bekannteren Verbraucherpreisindex CPI. Sie strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an.

Auf Unternehmensseite brachen die Nike-Papiere nach der Vorlage von Geschäftszahlen und einem eingetrübten Ausblick um fast 13 Prozent ein. Damit waren die Anteilscheine des Sportartikelherstellers das klare Schlusslicht im Dow. Branchenkenner sprachen zwar von einem soliden ersten Geschäftsquartal, störten sich aber an den unerwartet schwachen Margen.

Am S&P-500-Ende knickten die Papiere von Carnival um mehr als 23 Prozent ein. Die von der Kreuzfahrtgesellschaft gemeldete Auslastung für das dritte Geschäftsquartal hatte enttäuscht. Dies weckte die Sorge, dass die Erholung der Nachfrage in der Branche länger auf sich warten lässt als erhofft. Stark unter Druck gerieten auch die Aktien der Wettbewerber Norwegian Cruise Line und Royal Caribbean Cruises .

Die Anteilscheine von Rent-A-Center sackten um 22 Prozent ab. Der Vermieter für Elektroartikel und Möbel hatte mit seiner Prognose die Erwartungen verfehlt.

Der Euro stoppte seine jüngste Erholung und notierte zuletzt bei 0,9807 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 0,9748 (Donnerstag: 0,9706) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 1,0258 (1,0302) Euro.

Am US-Anleihemarkt trieb der jüngste Preisauftrieb die Renditen an. Richtungweisende Papiere mit zehn Jahren Laufzeit rentierten zuletzt mit 3,82 Prozent. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel im Gegenzug um 0,53 Prozent auf 111,86 Punkte. (awp/mc/ps)

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