New York – An der Wall Street ist das neue Jahr positiv gestartet. Nach dem kleineren Rückschlag in den letzten Tagen des abgelaufenen Jahres knüpfte der US-Aktienmarkt nach dem verlängerten Wochenende wieder an die seit Anfang November laufende Kursrally an. Dabei half, dass die Stimmung in der US-Industrie sich im Dezember deutlich stärker als erwartet aufgehellt hatte.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial gewann am Dienstag letztlich 0,60 Prozent auf 19’881,76 Punkte. Mit einem Tageshoch von 19’938 Punkten schielte er wieder in Richtung der bis jetzt nie erreichten Marke von 20’000 Punkten. 2016 war für den Dow mit einem Gewinn von 13,4 Prozent das beste Jahr seit 2013 gewesen.
Der S&P 500 gewann am Dienstag 0,85 Prozent auf 2257,83 Punkte. An der Nasdaq kletterte der Auswahlindex 100 um 0,98 Prozent auf 4911,33 Punkte nach oben. Er hatte im Vorjahr knapp 6 Prozent gewonnen.
Der viel beachtete Einkaufsmanagerindex ISM war im letzten Monat des Jahres 2016 auf 54,7 Punkte gestiegen und hatte sich damit weiter deutlich von der Wachstumsschwelle von 50 Punkten abgesetzt. Der ISM-Index gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA. «Der vierte Anstieg in Folge ist erfreulich und so wird das Szenario eines fortgesetzten Wirtschaftswachstums untermauert», konstatierte Helaba-Experte Ulrich Wortberg.
Defensivere Anlagen wie Gold und Anleihen profitierten derweil von einem Rückschlag bei den Ölpreisen. Nachdem der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit über 55 US-Dollar zunächst auf den höchsten Stand seit anderthalb Jahren geklettert war, rutschte er zuletzt auf etwa 52,50 Dollar ab.
Im Dow gab es bei 26 Gewinnern nur 4 Verlierer. Den besten Jahresstart erwischten die Papiere von Nike mit 2,26 Prozent Plus. Im Vorjahr hatten die Aktionäre des Sportartikelherstellers noch fast 19 Prozent Verlust verkraften müssen. Papiere von Verizon folgten dich dahinter mit plus 2,25 Prozent. Die Telekomtitel zählen zu den Aktien mit der höchsten Dividendenrendite, die von einigen Anlegern gerade zu Jahresbeginn gesucht sind.
Aktien von McDonalds gaben dagegen um 1,73 Prozent nach. Nomura-Analyst Mark Kalinowski rechnet damit, dass der Coffeeshop-Betreiber Starbucks der Burgerkette den Rang als teuerstem Restaurantkonzern ablaufen wird. McDonalds sind an der Börse aktuell gut 99 Milliarden Dollar wert, Starbucks folgen noch mit deutlichem Abstand mit 80 Milliarden Dollar. Es sei nur eine Frage der Zeit, so Kalinowski, auch wenn es wohl 2017 noch nicht gelingen werde. Starbucks-Titel verloren 0,31 Prozent.
Der Eurokurs ist am Dienstag auf den tiefsten Stand seit 2003 gefallen. Robuste Konjunkturdaten aus den USA gaben dem Dollar Auftrieb und schwächten im Gegenzug den Euro. Im New Yorker Handel konnte sich die Gemeinschaftswährung zuletzt jedoch wieder etwas von ihrem Tief bei 1,0341 US-Dollar absetzen und kostete 1,0410 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0385 (Montag: 1,0465) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9629 (0,9556) Euro.
US-Staatsanleihen schlugen zum Jahresauftakt am Dienstag keine klare Richtung ein. Gute Wirtschaftsdaten setzten die Rentenpapiere zwar zunächst unter Ddruck. Der Rutsch der Ölpreise sorgte dann laut Marktteilnehmern aber wieder für Nachfrage bei defensiven Anlagen. Richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen traten bei 96 3/32 Punkten auf der Stelle und rentierten weiter mit 2,44 Prozent. (awp/mc/upd/ps)