US-Schluss: Dow bröckelt ab – Nasdaq im Plus
New York – Nach drei gewinnträchtigen Handelstagen in Folge hat die Wall Street am Mittwoch wieder nachgegeben. Dabei überlagerten neue Befürchtungen über die Ausbreitung der Corona-Pandemie die anhaltenden Hoffnungen erneut auf ein Infrastrukturprogramm der US-Regierung und eine rasche Erholung der US-Wirtschaft von der Corona-Krise. An der Technologiebörse Nasdaq ging der Höhenflug hingegen gebremst weiter.
Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,65 Prozent bei 26’119,61 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,36 Prozent auf 3113,49 Punkte. Der Nasdaq 100 gewann hingegen 0,33 Prozent auf 9982,48 Zähler.
Unterdessen spitzt sich die Coronavirus-Pandemie in einigen Ländern wieder zu. Steigende Infektionszahlen wurden unter anderem aus China, dem Iran, dem US-Bundesstaat Texas und vor allem aus Brasilien gemeldet. Dort erreichte die Zahl der bestätigten Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden mit fast 35 000 nach den Daten des Gesundheitsministeriums einen Höchststand.
Unter den Einzelwerten standen die Anteilscheine von Oracle mit einem Verlust von 5,6 Prozent im Anlegerfokus. Eine schwächere Software-Nachfrage aufgrund der Corona-Pandemie setzte dem SAP-Rivalen im vierten Geschäftsquartal (per Ende Mai) zu. Der Umsatz sank. Das Ausmass dieses Rückgangs sei aber nicht das einzige Problem, urteilte etwa das Analysehaus Jefferies. Enttäuscht habe zudem der operative Cashflow. Der Ausblick auf das laufende Geschäftsquartal lasse kein Wachstum erwarten.
Die Amazon-Aktien rückten um rund 1 Prozent auf rund 2641 Dollar vor und näherten sich damit ihrem jüngsten Rekordhoch bei rund 2722 Dollar. Die Investmentbank Needham nahm die Aktie des Online-Handelsgiganten mit einem Kursziel von 3200 Dollar und einer Kaufempfehlung in ihre Bewertung auf.
Die Titel von Beyond Meat stiegen um 2,9 Prozent auf 156,34 Dollar. Im Verlauf hatten sie mit 167,16 Dollar den höchsten Stand seit September 2019 erreicht. Der Hersteller von fleischlosen Hamburgern hatte an diesem Mittwoch eine Preisoffensive gestartet, um den Absatz zu steigern.
Die Ölaktien von ExxonMobil und Chevron waren mit Verlusten von 3,3 Prozent beziehungsweise 2,7 Prozent die Schlusslichter im Dow. Die Rohölbestände in den USA sind in der vergangenen Woche erneut auf einen Rekordwert gestiegen.
Der Eurokurs erholte sich im US-Handel etwas von den Verlusten aus dem europäischen Geschäft. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1239 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1232 (Dienstag: 1,1308) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8903 (0,8843) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen stiegen um 7/32 auf 99 Punkte und rentierten mit 0,730 Prozent. (awp/mc/ps)