US-Schluss: Dow legt 0,4% auf 24’831 Punkte zu

Boerse

New York – Die Kurse an der Wall Street haben ihre jüngste Rally zum Wochenschluss fortgesetzt. Der Dow Jones Industrial legte am Freitag um 0,37 Prozent auf 24’831,17 Punkte zu – und beendete so den siebten Handelstag in Folge mit positivem Ergebnis, was die längste Gewinnstrecke seit November bedeutet. Im Wochenvergleich hat der Leitindex damit um gut 2,3 Prozent zugelegt.

Im Schlepptau der Standardwerte im Dow ging es am Freitag für den breit gefassten S&P 500 um 0,17 Prozent auf 2727,72 Zähler nach oben. Für den Nasdaq 100 jedoch war das Vorzeichen negativ: das technologielastige Kursbarometer gab um 0,16 Prozent auf 6952,56 Punkte nach. Marktbeobachtern zufolge kommt ein kleiner Rücksetzer nach einer zuletzt starken Entwicklung bei den Technologiewerten aber nicht überraschend.

Nach den Inflationsdaten vom Vortag deuteten auch die zu Wochenschluss veröffentlichten Einfuhrpreise darauf hin, dass die US-Notenbank Fed bei ihrem Zinserhöhungskurs nicht aufs Gaspedal drücken muss. «Der Preisdruck ist weiterhin moderat», resümierte die Helaba. Laut Marktanalyst David Madden von CMC Markets trugen ausserdem Zahlen zum Konsumklima in den USA zum positiven Wochenausklang beim Dow bei. Ein von Analysten erwarteter Rückgang der Verbraucherstimmung war im Mai ausgeblieben.

Im Dow waren die Aktien von Verizon mit einem Anstieg um 3 Prozent der Spitzenreiter. Hier half ein optimistischer Kommentar von JPMorgan-Analyst Philip Cusick, der bei dem Mobilfunkanbieter auf die Chancen durch den neuen Mobilfunkstandard 5G verwies. Er stufte die Aktien auf «Overweight» hoch.

Ansonsten waren die Blicke auf den Pharmasektor gerichtet, wo sich die Anleger mit Plänen von Donald Trump zur Senkung der Medikamentenpreise beschäftigten. Aktien wie Merck & Co oder Pfizer gehörten im Dow mit Kursgewinnen von 2,8 und 1,3 Prozent zu den Gewinnern. Laut Analyst Ross Muken von Evercore ISI blieben die Massnahmen ohne grosse Überraschungen, sodass sich bei den Aktien Erleichterung breit machte. Die Papiere des Krankenversicherers United Health kletterten um etwa 2 Prozent.

Unter Druck standen dagegen die Apple-Aktien, bei denen Investoren einen Tag nach ihrem erstmaligen Sprung über die Marke von 190 US-Dollar erst einmal Kasse machten. Sie fielen letztlich um 0,76 Prozent auf 188,59 Dollar. Damit erwies es sich auch nicht als neuer Kurstreiber, dass der iPhone-Hersteller einem Medienbericht zufolge mit Goldman Sachs an einer Kreditkarte arbeitet.

Ansonsten standen nachrichtlich vor allem Unternehmen aus dem Technologiesektor im Mittelpunkt – und das eher negativ. Die Aktien des Spezialisten für Sicherheitssoftware Symantec brachen wegen eines enttäuschenden Quartalsausblicks und bekanntgegebener interner Bilanzüberprüfungen um 33 Prozent ein.

Der Grafikchip-Spezialist Nvidia hatte zwar überzeugende Zahlen für das erste Quartal abgeliefert. Getrübt wurde die Stimmung zur Aktie aber von der Aussage des Unternehmens, dass die Erlöse mit der Kryptowährungsbranche vorerst deutlich sinken dürften. Die Aktien büssten an der Nasdaq mehr als 2 Prozent ein.

Für die erst seit Ende März gelisteten Papiere von Dropbox ging es ebenfalls um mehr als 2 Prozent bergab. Die Geschäftszahlen des Anbieters von Online-Speicherplatz hatten die Markterwartungen nicht so deutlich übertroffen wie von manchen Anlegern erhofft.

Unter den Aktionären des Unternehmens Trade Desk war die Laune aber bestens. Sie schossen um mehr als 43 Prozent nach oben, nachdem der Anbieter einer Plattform für digitale Werbekampagnen starke Quartalsresultate vorgelegt hatte – und dabei vor allem vom Trend zu TV-Streaming profitierte.

Der Euro knüpfte am Freitag an seine Vortageserholung an und legte etwas zu. Die Gemeinschaftswährung, die vor zwei Tagen noch bei 1,1823 Dollar auf den tiefsten Stand des Jahres gefallen war, kostete zuletzt 1,1944 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1934 (Donnerstag 1,1878) Dollar festgesetzt.

Die Kurse von US-Staatsanleihen stagnierten mehr oder weniger. Zehnjährige Papiere um 1/32 Punkt auf 99 6/32 Punkte nach. Sie rentierten mit 2,968 Prozent. (awp/mc/ps)

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