US-Schluss: Dow gewinnt 0,8% auf 17’852 Punkte
New York – Erneut haben positive Daten vom US-Häusermarkt sowie der fortgesetzte Ölpreisanstieg für Optimismus an der Wall Street gesorgt. Eine womöglich bereits in Kürze anstehende nächste Leitzinserhöhung verliere an Schrecken, nachdem die Konjunkturdaten der weltweit grössten Volkswirtschaft in jüngster Zeit zunehmend Anlass zur Hoffnung auf eine allmählich immer besser laufende Wirtschaft gäben, hiess es von Experten.
Der Dow Jones Industrial, der bereits am Vortag spürbar zugelegt hatte, gewann am Mittwoch weitere 0,82 Prozent auf 17’851,51 Punkte. Der marktbreite S&P 500 rückte um 0,70 Prozent auf 2’090,54 Punkte vor und der Nasdaq-100-Index stieg um 0,72 Prozent auf 4’476,43 Punkte.
Wie von der Aufsichtsbehörde FHFA bekannt gegeben wurde, hatte sich im März der Anstieg der Hauspreise stärker als erwartet fortgesetzt. Am Dienstag bereits hatte das Handelsministerium beeindruckende Zahlen zu den Neubauverkäufen im April veröffentlicht. Die Ölpreise stiegen am Mittwoch bis knapp unter die Marke von 50 US-Dollar. Die Rohöllagerbestände in den USA waren in der vergangenen Woche deutlich stärker gesunken als erwartet. Allerdings liegen die Reserven trotz des Rückgangs weiter auf einem hohen Niveau.
Unter den Einzelwerten an der Wall Street hatten erneut die Aktien von Banken und Versicherern die Nase vorn, denn sie würden besonders von einer Leitzinsanhebung profitieren, zu der es womöglich noch im Juni kommt. Im Dow waren wie bereits am Vortag die beiden Bankaktien Goldman Sachs und JPMorgan besonders gefragt. An der Index-Spitze stiegen die Goldman-Papiere um 2,32 Prozent. JPMorgan gewannen 1,52 Prozent. Citigroup legten im S&P-100-Index um 2,35 Prozent zu.
Die Aktien von Monsanto blieben weiter im Fokus, nachdem der US-Saatguthersteller tags zuvor die Kaufofferte des Leverkusener Bayer-Konzerns in Höhe von 122 Dollar je Aktie in bar als zu niedrig abgelehnt hatte. Die Monsanto-Anleger reagierten erneut verhalten vorsichtig: Die Titel gewannen weitere 2,18 Prozent auf nun 111,68 Dollar.
Der IT-Konzern Apple, dessen Aktien um 1,76 Prozent stiegen, arbeitet laut Medienberichten verstärkt am Ausbau seiner intelligenten Sprachassistenz Siri und will mit einer eigenen Lautsprecher-Box Amazons Echo Konkurrenz machen. Dafür wolle der iPhone-Konzern Siri für andere App-Entwickler öffnen, berichtet «The Information» unter Berufung auf eine mit der Sache vertrauten Person. Unterdessen lehnte das indische Finanzministerium einen Antrag von Apple ab, eigene Läden im Land zu eröffnen.
Hewlett Packard Enterprise (HPE) legten im S&P 500 um 6,77 Prozent zu. Der IT-Konzern spaltet sein Dienstleistungsgeschäft für Unternehmen ab und konzentriert sich künftig vor allem auf das Server-Geschäft. Die Service-Sparte soll mit dem Unternehmen Computer Sciences verschmolzen werden, dessen Aktienkurs um 42,08 Prozent hochsprang.
Die Alibaba-Papiere büssten dagegen 6,82 Prozent ein. Wie die chinesische Online-Handelsplattform einräumte, untersucht die US-Börsenregulierungsbehörde SEC die Bilanzierungspraktiken des Unternehmens.
Der Eurokurs gab zur Schlussglocke an der Wall Street wieder einen Teil seiner im US-Handel angesammelten Gewinne ab und kostete zuletzt 1,1152 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1146 (Dienstag: 1,1168) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8972 (0,8954) Euro. Am US-Rentenmarkt verloren zehnjährige Anleihen 2/32 Punkte auf 97 24/32 Punkte und rentierten mit 1,87 Prozent. (awp/mc/upd/ps)