New York – In den New Yorker Aktienmarkt drängen immer mehr Anleger. Der anhaltende Kaufrausch hat die Indizes auch am Freitag wieder zu neuen Rekorden getrieben. Anzeichen von Höhenangst sind nicht auszumachen. Fast mit der Schlussglocke kletterte der Wall-Street-Leitindex Dow Jones bis auf 19’757,74 Punkte und damit so hoch wie nie zuvor. Der Schlussstand lag nur knapp darunter bei 19’756,85 Punkten – ein Gewinn von 0,72 Prozent. Auf Wochensicht bedeutet dies für das weltweit wichtigste Börsenbarometer ein Plus von gut 3 Prozent.
Der breiter gefasste S&P 500 legte um 0,59 Prozent zu auf 2259,53 Punkte und blieb damit knapp unter der im Verlauf erreichten Bestmarke von 2259,80 Zählern. Für den Technologiewerte-Index Nasdaq 100 ging es um 0,76 Prozent auf 4895,90 Stellen nach oben.
Im frühen Handel veröffentlichte Konjunkturdaten waren erfreulich ausgefallen. Die Stimmung der US-Verbraucher hatte sich im Dezember deutlich verbessert und den höchsten Stand seit Januar 2015 erreicht. Die von der Universität Michigan erhobenen Daten übertrafen die Erwartungen der Volkswirte. Der starke Anstieg deute an, dass die Stimmungsaufhellung in den USA nach dem Wahlsieg von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten anhalte und die Konsumausgaben in den kommenden Monaten weiterhin in einem gesunden Tempo steigen dürften, hiess es von den Experten von Capital Economics.
Begünstigt wurden die Aktienkurse in New York zudem von erneut gestiegenen Ölpreisen und dem festen US-Dollar. Marktteilnehmer rechnen nun fest damit, dass die US-Notenbank Fed in der kommenden Woche den Leitzins anheben wird.
Unter den Einzelwerten gerieten 21st Century Fox mit Übernahmeplänen für Sky PLC in den Fokus. Medienmogul Rupert Murdoch startet einen neuen Anlauf, sich den britischen Bezahl-TV-Anbieter komplett einzuverleiben. Von Sky hiess es am Freitag, man habe mit Murdochs US-Unterhaltungskonzern 21st Century Fox eine vorläufige Einigung über ein Kaufangebot in Höhe von 10,75 Britischen Pfund pro Aktie in bar erzielt. Damit würde das Unternehmen insgesamt mit etwa 18,5 Milliarden Pfund bewertet. Noch ist der Deal allerdings nicht perfekt. Für die Anteile von 21st Century Fox ging es um 1,50 Prozent nach unten. Die Sky-Aktien waren in London um mehr als 26 Prozent nach oben geschnellt.
Der Getränkehersteller Coca-Cola meldete den Rücktritt von Vorstandschef Muhtar Kent. James Quincey, der bisherige Chef für das operative Tagesgeschäft, übernehme zum 1. Mai 2017 den Spitzenposten, teilte der Dow-Jones-Konzern mit. Coca-Cola-Grossaktionär Warren Buffett zeigte sich zufrieden. «Ich kenne James und glaube, dass der Konzern mit seiner Wahl eine kluge Investition in die eigene Zukunft gemacht hat», so der Starinvestor mit. An der Börse wurde die Entscheidung ebenfalls begrüsst. Coca-Cola-Papiere legten an der Dow-Spitze um 2,49 Prozent zu.
Gleich dahinter erholten sich die Papiere des Pharmaherstellers Pfizer mit plus 2,46 Prozent von ihrer jüngsten Kursschwäche. Die Aktien von Merck & Co gewannen 1,85 Prozent.
Schliesslich stand mit Athene Holding noch ein Börsengang auf der Agenda. Der auf Produkte für die Altersvorsorge spezialisierte Versicherer nahm 1,08 Milliarden Dollar bei seinem Debüt ein. Es wurden 27 Millionen Aktien zum Preis von 40 US-Dollar das Stück platziert. Am Ende des Tages kosteten die Anteilsscheine 44,05 Dollar.
Der Euro bewegte sich im US-Handel nur noch wenig von der Stelle. Die Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,0559 US-Dollar gehandelt und damit auf der Höhe des von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgesetzten Referenzkurses (Donnerstag: 1,0762) Dollar. Am US-Rentenmarkt sanken richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen um 17/32 Punkte auf 95 28/32 Punkte und rentierten mit 2,47 Prozent. (awp/mc/upd/ps)