New York – Die Anleger am US-Aktienmarkt haben am Donnerstag wieder stärker auf US-Konjunkturhilfen gesetzt und die Kurse noch etwas weiter nach oben getrieben. Sowohl die Standardwerte als auch die Technologieindizes legten zu und machten damit ihre Kursverluste vom Dienstag endgültig wett, nachdem sie sie bereits am Vortag fast vollständig aufgeholt hatten.
Der Leitindex Dow Jones Industrial ging mit einem Plus von 0,43 Prozent auf 28 425,51 Punkten aus dem Handel. Der breit gefasste S&P 500 rückte um 0,80 Prozent auf 3446,83 Zähler vor und der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,42 Prozent auf 11 550,94 Punkten.
Selbst der Ausgang der US-Wahl am 3. November scheine nun seine Unsicherheit zu verlieren, hiess es im aktuellen «Fuchs»-Börsenbrief. «Die beiden Präsidentschaftskandidaten Trump und Biden verfolgen zwar sehr unterschiedliche Richtungen, aber die Märkte können sich darauf einstellen, dass in beiden Fällen weiter enorme Summen ausgegeben werden und in die Wirtschaft und an die Märkte fliessen», schrieben die Autoren am Donnerstag.
Im Dow ragten die IBM-Aktien mit Kursgewinnen von fast sechs Prozent heraus. Anleger applaudierten, weil sich der IT-Konzern nun ganz auf lukrative Cloud-Geschäfte konzentrieren will, weshalb die Sparte rund um Netzwerk-Dienstleistungen für Unternehmen abgespalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden soll.
Mit hohen Verlusten von 6,82 Prozent fanden sich dagegen die Anteile des Biotech-Unternehmens und Dow-Neulings Amgen am Index-Ende. Sie reagierten damit auf neue Studiendaten zu einem Mittel gegen Herzinsuffizienz. JPMorgan-Analyst Cory Kasimov nannte die Daten enttäuschend.
Die Investmentbank Morgan Stanley will den Vermögensverwalter Eaton Vance für rund sieben Milliarden US-Dollar übernehmen. Die Aktien von Eaton Vance gewannen daraufhin etwas mehr als 48 Prozent, jene von Morgan Stanley rückten um 0,6 Prozent vor.
Beim weltgrössten Fast-Food-Konzern McDonald’s lassen die Folgen der Corona-Pandemie weiter nach. Im dritten Quartal fielen die Erlöse auf vergleichbarer Fläche weltweit relativ zum Vorjahreswert um nur noch 2,2 Prozent. In den USA zogen sie sogar an. Die Aktien des Konzerns gaben am Donnerstag dennoch um 0,3 Prozent nach. In jüngster Zeit waren sie stark gelaufen und hatten vor zwei Tagen ein Rekordhoch erreicht.
Regeneron Pharmaceuticals stiegen um 1,4 Prozent, nachdem das Unternehmen bei der US-Gesundheitsbehörde FDA einen Antrag auf eine Notfallgenehmigung für seine Covid-19-Forschungsbehandlung REGN-COV2 gestellt hatte. Falls die experimentelle Antikörperbehandlung genehmigt wird, hat sich die US-Regierung verpflichtet, die Therapie allen US-Bürgern kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Ein Euro kostete nach US-Börsenschluss 1,1759 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1765 (Mittwoch: 1,1770) US-Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8500 (0,8496) Euro gekostet. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg um 0,15 Prozent auf 138,91 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen lag bei 0,765 Prozent. (awp/mc/pg)