US-Schluss: Überwiegend Verluste – Sorgen um Bewertung

New York – Sorgen über das aktuelle Bewertungsniveau einiger Sektoren haben den US-Aktienmarkt am Dienstag belastet. Gute Unternehmenszahlen konnten dies nicht kompensieren. Zwar hatte der Dow Jones Industrial im frühen Handel bei 17 120 Punkten abermals ein Rekordhoch erklommen. Anschliessend schwankte der US-Leitindex aber zwischen Gewinnen und Verlusten. Zum Handelsschluss stand ein hauchdünnes Plus von 0,03 Prozent auf 17 060,68 Punkte zu Buche. Der marktbreite S&P 500 fiel um 0,19 Prozent auf 1973,28 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq gab der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,38 Prozent auf 3914,45 Punkte nach.

Börsianer begründeten die Zurückhaltung der Investoren mit Aussagen der US-Notenbank Fed, denen zufolge die Bewertungen einiger kleiner Unternehmen in der Biotech- und der IT-Branche mittlerweile recht hoch erschienen. Fed-Chefin Janet Yellen bekräftigte derweil vor dem Bankenausschuss des US-Senats die geldpolitische Haltung der Zentralbank. Sie wiederholte frühere Äusserungen, wonach eine Zinsstraffung von der wirtschaftlichen Lage abhänge. Sie bestätigte auch, dass die Notenbank ihre bereits dritte Runde von Anleihekäufen voraussichtlich im Oktober einstellen werde.

Am Dienstag veröffentlichte Konjunkturdaten fielen gemischt aus. So hatte sich die Stimmung der Industrie im US-Bundesstaat New York deutlich aufgehellt, während die Einzelhändler in den USA weniger Umsatz erzielt hatten als erwartet. Positive Nachrichten kamen von Unternehmensseite. Die Banken JPMorgan und Goldman Sachs überzeugten die Anleger mit ihren Quartalsberichten.

JPMorgan-Aktien verteuerten sich an der Spitze des Dow Jones um 3,52 Prozent, für Goldman Sachs ging es direkt dahinter um 1,30 Prozent nach oben. Beide Finanzkonzerne hatten die Erwartungen von Analysten übertroffen. Bereits zum Wochenauftakt hatte der Konkurrent Citigroup mit seinen Geschäftszahlen positiv überrascht. Deren Titel bauten ihre Vortagesgewinne am Dienstag um 1,80 Prozent aus.

Beim Konsumgüter- und Pharmakonzern Johnson & Johnson reichten hingegen ein weiteres starkes Quartal sowie eine erneute Anhebung der Jahresziele nicht aus, um die Anleger zu überzeugen. Die Papiere fielen um rund zwei Prozent. Allerdings waren sie in den vergangenen Monaten gut gelaufen.

Auch für die Aktionäre von Reynolds American gab es beim Blick aufs Kurstableau wenig Grund zur Freude. Die Papiere des Tabakherstellers knickten um fast sieben Prozent ein. Der Konzern will für die Übernahme des Konkurrenten Lorillard rund 27,4 Milliarden US-Dollar inklusive Schulden auf den Tisch legen. Über die Transaktion war bereits spekuliert worden, die Unternehmen hatten Gespräche bestätigt. Für die Lorillard-Titel ging es um mehr als zehn Prozent bergab. (awp/mc/pg)

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