US-Schluss: Dow rückt 0,2% auf 24’887 Punkte vor

US-Schluss: Dow rückt 0,2% auf 24’887 Punkte vor

New York – Die Wall Street hat am Mittwoch nach Veröffentlichung des Protokolls zur letzten Sitzung der US-Notenbank Fed ihre Verluste abgeschüttelt und ins Plus gedreht. Der Leitindex Dow Jones Industrial stand zum Handelsende 0,21 Prozent höher bei 24’886,81 Punkten. Am Vortag hatte er noch unter Gewinnmitnahmen gelitten und war klar unter die jüngst wieder geknackte 25 000-Punkte-Marke gerutscht.

Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es zur Wochenmitte letztlich um 0,32 Prozent auf 2733,29 Punkte hoch. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gewann sogar 0,87 Prozent auf 6953,63 Punkte.

Einer weiteren Zinserhöhung durch die US-Währungshüter im Juni steht offenbar nichts mehr im Wege. Die meisten Mitglieder halten eine baldige Anhebung für wahrscheinlich angemessen, wie aus dem Protokoll (Minutes) zur jüngsten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses (FOMC) vom 1. und 2. Mai hervorgeht.

Die Fed hatte Anfang Mai bei ihrem allmählichen geldpolitischen Straffungskurs eine Pause eingelegt und den Leitzins unverändert innerhalb einer Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent gelassen. Für die kommende Sitzung Mitte Juni dagegen wird an den Finanzmärkten inzwischen fest mit einer Zinserhöhung gerechnet.

Unterschiedliche Meinungen habe es jedoch zu der Frage gegeben, wie viele Zinserhöhungen in Zukunft angemessen seien, hiess es weiter in dem Protokoll. Ein moderater Anstieg der Inflation über die angepeilten zwei Prozent hinaus könne unterdessen sogar hilfreich sein. Steigende Zinsen signalisieren einerseits positive Konjunkturerwartungen, schmälern andererseits aber die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren wie etwa Staatsanleihen.

Am Dow-Ende stach zur Wochenmitte der Industriekonzern General Electric (GE) nach düsteren Zukunftsaussagen von Unternehmenschef John Flannery mit einem Kursrutsch von über 7 Prozent heraus. Für die nun fast einjährige Amtszeit von Flannery steht eine Kurshalbierung und damit die mit Abstand schlechteste Entwicklung aller Dow-Mitglieder zu Buche.

Flannery warnte auf einer Branchenveranstaltung, dass die Herausforderungen für das Traditionsunternehmen nicht so schnell weichen dürften. So könnte die schleppende Nachfrage für Gasturbinen die Aussichten des Kraftwerksgeschäfts noch auf Jahre hinaus trüben – ein Bereich, der aktuell auch dem deutschen Rivalen Siemens schwer zu schaffen macht.

Geschäftszahlen des Juweliers Tiffany und des Einzelhändlers Target stiessen auf ein unterschiedliches Echo. Bei Tiffany konnten sich die Anleger dank des guten Umsatzwachstums im ersten Quartal, des angehobenen Jahresgewinnziels und des angekündigten, milliardenschweren Aktienrückkauf-Programms bei 126,64 US-Dollar über ein Rekordhoch der Papiere freuen. Zum Schluss behaupteten sie ein Plus von gut 23 Prozent auf 126,05 Dollar. Dagegen enttäuschte Target zu Jahresbeginn die Gewinnerwartungen – die Aktien büssten knapp 6 Prozent ein.

Derweil geht der Bieterkampf um den Unterhaltungskonzern 21st Century Fox weiter, was dessen Papiere um 1,60 Prozent steigen liess. Der grösste US-Kabelanbieter Comcast bestätigte sein Interesse an Teilen des Unternehmens. Er ist eigenen Angaben zufolge mit seinen Vorkehrungen für ein höheres Gegenangebot zur Offerte des Entertainment-Riesen Walt Disney in einem fortgeschrittenen Stadium. Eigentlich hatte sich Disney bereits mit Fox auf dessen Übernahme für 52 Milliarden Dollar geeinigt. Die Aktien von Comcast und Disney verloren fast 2 beziehungsweise über 1 Prozent.

Der Eurokurs rutschte angesichts wirtschaftlicher und politischer Sorgen erstmals seit Mitte November wieder unter 1,17 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs noch auf 1,1708 (Dienstag: 1,1794) Dollar festgesetzt; der Dollar kostete damit 0,8541 (0,8479) Euro.

Richtungweisende US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren profitierten derweil vom Interesse der Anleger an vergleichsweise sicheren Anlageformen: Sie kletterten 18 /32 Punkte auf 99 Punkte und rentierten mit 2,99 Prozent. (awp/mc/ps)

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