US-Schluss: Dow auf tiefstem Stand seit Mai – Nasdaq steigt

Boerse

(Adobe Stock)

New York – Die US-Börsen haben am Montag mit unterschiedlichen Vorzeichen geschlossen. Während es an der Wall Street nach der Talfahrt in der vergangenen Woche noch etwas weiter abwärts ging, legten die Nasdaq-Indizes leicht zu. Im Fokus standen besonders die Renditen am US-Rentenmarkt, denn zeitweise war die Rendite richtungweisender zehnjähriger Bonds erstmals seit 2007 wieder über fünf Prozent gestiegen. Als sie dann etwas zurückkam, stabilisierten sich die zunächst insgesamt schwächer gestarteten US-Börsen.

Präsent blieben am Markt zugleich die Sorgen über eine Eskalation des Gaza-Kriegs im Nahen Osten. Ausserdem ging der Blick gegen Handelsschluss bereits in Richtung jener grossen US-Technologiekonzerne, die im Wochenverlauf ihre Quartalsberichte vorlegen werden.

Der Dow Jones Industrial weitete seinen 1,6-prozentigen Verlust aus der vergangenen Woche aus und gab um weitere 0,58 Prozent auf 32 936,41 Punkte nach. Damit schloss er auf dem tiefsten Stand seit Mai. Der marktbreite S&P 500 verlor 0,17 Prozent auf 4217,04 Punkte. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Index Nasdaq 100 rückte dagegen um 0,30 Prozent auf 14 604,85 Zähler vor.

Am US-Rentenmarkt stieg zugleich der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) um 0,38 Prozent auf 106,41 Punkte. Die Rendite sank auf 4,85 Prozent. Zuvor war sie zeitweise bis auf 5,02 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 16 Jahren gestiegen.

Unter den Einzelwerten stand am Montag die Ölbranche wegen eines Übernahmevorhabens im Fokus. Chevron kündigte die Akquisition des Konkurrenten Hess für 53 Milliarden US-Dollar an. Die Transaktion soll über einen Aktientausch erfolgen. Während die Chevron-Aktien im Dow um 3,7 Prozent nachgaben und damit Schlusslicht waren, verloren die Papiere von Hess an der Nyse ein Prozent. Anders als die letzten Übernahmen von Chevron, die bereits nach kurzer Zeit zur Gewinnsteigerung beigetragen hätten, sei der Zukauf von Hess eher strategischer Natur, schrieb RBC-Analyst Biraj Borkhataria. Daher hatte er mit einem Schwächeln der Chevron-Aktie bereits gerechnet.

Eine Sektorstudie des Analysehauses Piper Sandler zu Software-Unternehmen rückte zudem diese Branche in den Blick. Die Aktien von Salesforce verloren 0,9 Prozent. Konkurrentin Unity Software büssten 3,0 Prozent ein. Piper Sandler hatte zuvor das Anlageurteil für fünf Unternehmen gesenkt und die Schätzungen und Kursziele von insgesamt 16 Aktien innerhalb der gesamten Software-Branche zusammengestrichen. Nach Ansicht der Piper-Analysten sind die Konsenserwartungen über das Wachstum der Branche zu optimistisch. Salesforce und Unity Software senkten sie daher von «Overweight» auf «Neutral». Zugleich kappten sie das Kursziel von Salesforce von 268 auf 232 Dollar und das von Unity von 48 auf 30 Dollar.

Spitzenwert im Dow war der Anteilschein von Walgreens (WBA) mit einem Plus von 3,3 Prozent. Analystin Lisa Gill von JPMorgan stufte das Papier nach der Ernennung von Tim Wentworth zum Vorstandschef der Apothekenkette von «Neutral» auf «Overweight» hoch. Es gebe bei WBA immer noch viel zu tun, schrieb Gill. Mit dem neuen, auf das Gesundheitswesen ausgerichteten Managementteam «und einer niedrigeren, aber glaubwürdigen Messlatte hat WBA aber nun die Möglichkeit, in den kommenden Quartalen Überhänge zu beseitigen und die Geschäftsentwicklung zu verbessern.»

Der Kurs des Euro stieg auf 1,0668 Dollar. Am Morgen hatte die Gemeinschaftswährung noch unter 1,06 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0597 (Freitag: 1,0591) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9436 (0,9441) Euro. (awp/mc/ps)

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