New York – Der anhaltende Verfall der Rohstoffpreise und überraschend schwache Einzelhandelsumsätze im Dezember haben den S&P-500-Index am Mittwoch zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit Mitte Dezember zurückgeworfen. Eine Erholung der Ölpreise konnte die Verluste am Aktienmarkt jedoch letztlich deutlich eindämmen.
Der marktbreite US-Index ging so mit einem Verlust von 0,58 Prozent bei 2’011,29 Punkten aus dem Handel, nachdem er in der Spitze bereits mit rund 1,75 Prozent im Minus gelegen hatte. Für den Dow Jones Industrial ging es angeführt von der sehr schwachen JPMorgan-Aktie am Mittwoch um 1,06 Prozent auf 17’426,83 Punkte nach unten. Der Leitindex schrammte im Verlauf mit minus zwei Prozent nur um zwei Punkte am tiefsten Stand im laufenden Jahr vorbei, bevor der Konjunkturbericht der US-Notenbank etwas stützte. Die Fed konstatierte «mässiges bis moderates» Wachstum.
An der Nasdaq büsste der technologielastige Auswahlindex 0,49 Prozent auf 4’145,84 Punkte ein.
Die amerikanische Wirtschaft bleibt dem Konjunkturbericht der US-Notenbank zufolge auf Wachstumskurs. Das Tempo von Mitte November bis Anfang Januar wird zwar abermals nur als «mässig bis moderat» umschrieben. Allerdings gehen die meisten von der Zentralbank befragten Wirtschaftskontakte davon aus, dass sich das Wachstumstempo in den kommenden Monaten erhöhen wird.
Für einige Erleichterung sorgten aber vor allem die Ölpreise: Nach starken Verlusten in den vergangenen Wochen legten sie wieder deutlich zu. Am Markt wurde der Ölpreisverfall seit vergangenen Sommer von einigen als Übertreibung gesehen. Sie kauften nun zu, hiess es.
Die grösste US-Bank JPMorgan schwächelt derweil. Im vergangenen Jahr hatte das Institut zwar seinen Überschuss um fast 22 Prozent gesteigert. Im Schlussquartal war das Geldhaus aber deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Für die Aktie ging es um rund dreieinhalb Prozent nach unten. Sie schloss damit aber nach zwischenzeitlich minus sechs Prozent und dem tiefsten Stand seit Oktober nahe am Tageshoch. Die Anteile des vor allem auf Hypotheken spezialisierten Wettbwerbers Wells Fargo büssten trotz solider Ergebnisse ebenfalls ein Prozent ein.
Noch schlimmer erwischte es die Papiere von Tesla – sie sackten zeitweise um rund zehn Prozent auf das Niveau vom vergangenen Mai ab. Der Chef des Elektroauto-Herstellers, Elon Musk, hatte bei seinem Auftritt auf dem «Automotive News World Congress» am Vortag bei den Anlegern für Mollstimmung gesorgt. Er hatte weniger Absatzdynamik in China signalisiert und bereitete darauf vor, dass Tesla wohl erst 2020 profitabel werde. Letztlich blieb ein Abschlag von gut fünf Prozent übrig.
Papiere von Blackberry sprangen derweil um fast 30 Prozent auf das Niveau von Juni 2013. Am Markt gibt es Spekulationen, dass Samsung an einer Übernahme des kanadischen Smartphone-Konzerns interessiert ist. (awp/mc/upd/pg)