US-Schluss: Dow dämmt Verluste ein

New York – An der US-Börse haben die Standardwerte am Freitag nach dem erwartungsgemäss ausgefallenen Stresstest für Spaniens Banken ihre Verluste etwas eingedämmt. Auch die Warnung der Ratingagentur Fitch, dass Grossbritannien seine Spitzenbonität verlieren könnte, bremste die Erholung nicht. Anfangs hatten schwache US-Konjunkturdaten und eine enttäuschende Gewinnentwicklung bei Nike die Stimmung in New York noch negativ geprägt. Der Dow Jones Industrial schloss 0,36 Prozent tiefer bei 13.485,97 Punkten und knüpfte so an die mehrtägige Verlustserie an, die er vortags unterbrochen hatte.

Auf Wochensicht ergibt sich ein Minus von 0,69 Prozent. Mit einem Anstieg um gut drei Prozent im September schaffte der Leitindex aber den vierten positiven Monat in Folge. Für das heute ausgelaufene dritte Quartal ergibt sich sogar ein Plus von 4,70 Prozent.

Der breiter gefasste S&P 500-Index büsste am Freitag 0,45 Prozent auf 1.440,67 Punkte ein. An der Technologiebörse Nasdaq sank der Composite Index um 0,65 Prozent auf 3.116,23 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,79 Prozent auf 2.799,19 Punkte.

Die spanische Regierung meldete eine Finanzlücke von insgesamt rund 59,3 Milliarden Euro für die heimischen Geldhäuser. Damit entspricht der Kapitalbedarf, den die Prüfer der Beratungsgesellschaft Oliver Wyman ausgemacht haben, fast exakt den Markterwartungen von 60 Milliarden Euro. Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker zeigte sich erleichtert, dass die zugesagte finanzielle Unterstützung zur Sanierung der spanischen Banken ausreicht.

Davor hatte belastet, dass die Stimmung der US-Einkaufsmanager in der Region Chicago sich im September überraschend stark eintrübte. Der entsprechende Index sank unter die 50-Prozent-Schwelle, ab der er eine wirtschaftliche Belebung signalisiert. Zudem hellte sich das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima im September weniger stark auf als zunächst gemeldet.

Die Aktien von Nike gaben nach Zahlen um 1,14 Prozent nach. Der Sportartikelhersteller hat im ersten Geschäftsquartal zwar einen Rekordumsatz erzielt. Höhere Kosten für die Vermarktung und die Herstellung sorgten aber für einen rückläufigen Gewinn. Börsianer zeigten sich von dem Abschneiden daher wenig begeistert. Knackpunkt seien vor allem die rückläufigen Bestellungen aus China gewesen, hiess es. Auch die Titel der Einzelhandelskette Walgreens büssten aufgrund enttäuschender Quartalszahlen 0,44 Prozent ein.

Im Dow ging es für die Anteilsscheine von McDonald’s um 1,63 Prozent bergab. Hier belastete eine Analystenwarnung, der zufolge der Fastfood-Kette im September der schwächste Umsatzmonat des laufenden Jahres droht. Die Papiere der Bank of America verloren nach negativen Nachrichten 1,56 Prozent. Das Geldhaus muss im Rahmen eines Vergleichs 2,43 Milliarden US-Dollar an Investoren zahlen, die bei der Übernahme von Merrill Lynch zu Zeiten der Bankenkrise Verluste erlitten hatten.

Derweil entschuldigte sich Apple-Chef Tim Cook bei den Nutzern persönlich für die vielen Probleme mit den neuen Kartendienst auf iPhone und iPad. Die Aktien gaben um 2,08 Prozent nach. Dagegen sprangen die Titel von Research In Motion um 5,04 Prozent hoch. Der kanadische Blackberry-Hersteller hat seinen Abwärtstrend im zweiten Quartal gestoppt und so die Hoffnung genährt, dass der Konzern in dem von Apple und den Android-Handys dominierten Markt doch noch eine Zukunft hat.

Die Aktien von Micron sanken um moderate 0,25 Prozent, nachdem der Quartalsverlust des Speicherchip-Herstellers überraschend hoch ausgefallen war. Von Analysten hiess es hingegen, es gebe nach der Übernahme des insolventen japanischen Konkurrenten Elpida die Hoffnung auf einen steigenden Marktanteil des Unternehmens.

Beim Managementberater und IT-Dienstleister Accenture sorgte ein überraschend starker Jahresausblick für Kursgewinne von 7,11 Prozent. Für die Aktien der Versicherers Hartford Financial Services Group, an dem die deutsche Allianz beteiligt ist, ging es dank des angekündigten Verkaufs eines Geschäftsteils an Prudential Financial um 0,73 Prozent hoch. Die Prudential-Papiere verbilligten sich um 0,57 Prozent. (awp/mc/pg/upd/ps)

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