US-Schluss: Dow Jones verliert 0,7% auf 26’151 Punkte

US-Schluss: Dow Jones verliert 0,7% auf 26’151 Punkte

New York – Neue Wachstumssorgen haben den US-Börsen am Dienstag weiter das Wasser abgegraben. Der Leitindex Dow Jones Industrial , der Ende der vergangenen Woche noch fast bis auf 26 500 Zähler geklettert war, verlor 0,72 Prozent auf 26 150,58 Punkte.

Vom Handelsstreit zwischen den USA und China gab es zwar nichts Neues, dafür goss US-Präsident Donald Trump im Zollstreit zwischen den USA und Europa neues Öl ins Feuer. «Die EU hat die USA im Handel viele Jahre lang ausgenutzt. Das wird bald aufhören!», drohte er am Dienstag. Zudem hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Schätzungen für das weltweite Wirtschaftswachstum 2019 gesenkt. Auch dies trübte die Stimmung.

«Was die Märkte jetzt gar nicht gebrauchen können, ist eine schwache Berichtssaison in den USA, die eine Abkühlung des weltweiten Wachstums aus Unternehmenssicht bestätigen würde», sagte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Der Bilanzreigen startet an diesem Freitag mit Geschäftszahlen grosser Banken wie JPMorgan und Wells Fargo .

Der breit gefasste S&P 500 sank am Dienstag um 0,61 Prozent auf 2878,20 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,41 Prozent auf 7568,49 Zähler nach unten.

Auch geopolitische Spannungen nehmen wieder zu und hielten die Aktien-Anleger zurück. So wird eine Eskalation der Lage in Libyen befürchtet. Dazu kommen neue Spannungen zwischen den USA und Iran. Die US-Regierung hat die iranischen Revolutionsgarden des Ölförderlandes als Terrororganisation eingestuft. Am Ölmarkt sorgen diese Tendenzen generell für Preisauftrieb, auch wenn am Dienstag die Ölpreise ihren Höhenflug erst einmal nicht weiter fortgesetzt haben. Im Dow verloren die Aktien der Ölkonzerne ExxonMobil und Chevron 1,29 beziehungsweise 0,90 Prozent.

Pessimistisch äusserte sich die schweizerische Bank Credit Suisse zu US Steel . Der Stahlkonzern befinde sich in einer schlechteren Wettbewerbslage als die Konkurrenten, schrieb Analyst Curt Woodworth. Verantwortlich sei insbesondere der Verlust von Marktanteilen im Automobilbereich. Der Experte stampfte das Kursziel um mehr als ein Drittel von 21 auf 13 US-Dollar ein und votiert nun mit «Underperform». Für die US-Steel-Aktien ging es um rund 10 Prozent abwärts auf 17,77 Dollar.

Auch andere Stahlwerte wie AK Steel oder Nucor verloren kräftig – im Sog von US Steel, aber auch deshalb, weil Aktien aus dem Industrie- und Rohstoffsektor unter einer sich abkühlenden Wirtschaft grundsätzlich besonders leiden. Im Dow waren die Anteile des Baugeräteherstellers Caterpillar mit minus 2,48 Prozent der grösste Verlierer.

American Airlines warnte vor einem schwächeren ersten Quartal wegen seiner zuletzt am Boden gebliebenen Boeing 737 Max Flotte und der negativen Auswirkungen des US-Regierungsstillstands. Die Anteile gaben um 1,68 Prozent nach.

Zunächst im Oktober 2018 in Indonesien und dann im März in Äthiopien waren zwei baugleiche Boeing 737 Max 8 abgestürzt. Nach dem zweiten Unglücksfall waren weltweit Startverbote für die Boeing-Serie erlassen worden. Untersuchungen über die Unfallursachen laufen. Die Boeing-Aktien haben seit dem Absturz erheblich eingebüsst. Am Dienstag ging es für sie um weitere 1,46 Prozent abwärts.

Auch General Electric scheinen vorerst keinen Boden zu finden. Nach ihren hohen Verlusten am Vortag im Zuge einer Abstufung durch JPMorgan setzte sich die Talfahrt am Dienstag mit einem Verlust von 2,85 Prozent fort.

Der Eurokurs büsste im New Yorker Handel verglichen mit dem europäischen Nachmittagsgeschäft etwas ein. Kurz nach Ende des Börsenhandels in New York U0009652759> war die Gemeinschaftswährung 1,1264 US-Dollar wert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1277 (Montag: 1,1246) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8868 (0,8892) Euro gekostet. Am US-Rentenmarkt gewannen zehnjährige Staatsanleihen 6/32 Punkte auf 101 2/32  Punkte und rentierten mit 2,501 Prozent. (awp/mc/pg)

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