US-Schluss: Anleger halten die Füsse still

Boerse

New York – Die US-Aktienmärkte haben am Donnerstag im Handelsverlauf relativ träge reagiert und mit freundlicher Tendenz geschlossen. Lediglich die Standardwerte an der Wall Street endeten etwas leichter. Wieder zunehmende Spannungen zwischen den USA und China sowie steigende Coronavirus-Infektionszahlen in einigen Ländern sorgten für Risikoscheu unter den Anlegern, hiess es. Frische US-Konjunkturdaten hatten kaum Einfluss auf die Börsen.

Der Dow Jones Industrial verlor letztlich 0,15 Prozent auf 26 080,10 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 legte um 0,06 Prozent auf 3115,34 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,30 Prozent auf 10 012,05 Zähler.

Die konjunkturellen Aussichten in den USA haben sich etwas aufgehellt. Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren stieg im Mai stärker als erwartet. Zudem erholte sich das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia im Juni deutlich stärker als prognostiziert von den Einbrüchen in der Corona-Krise. Dagegen setzt die Pandemie dem US-Arbeitsmarkt weiter zu. In der Woche bis 13. Juni sank die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zur Vorwoche um 58 000 Anträge. Analysten hatten einen stärkeren Rückgang erwartet.

Unter den Einzelwerten standen die Papiere der durch die Viruskrise schwer angeschlagenen Kreuzfahrtreederei Carnival Corp mit einem Verlust von 1,4 Prozent im Anlegerfokus. Die Aida-Muttergesellschaft verbuchte im zweiten Quartal einen Nettoverlust 4,4 Milliarden Dollar. Vor einem Jahr hatte Carnival noch 451 Millionen Dollar verdient. Der Umsatz sank von 4,8 Milliarden auf 700 Millionen Dollar. Damit wurden die ohnehin schon niedrigen Markterwartungen verfehlt.

Die Anteilscheine von Biogen sackten um 7,5 Prozent ab, nachdem ein Gericht in West Virginia das Patent für den Biogen-Verkaufsschlager Tecfidera gegen Multiple Sklerose wegen einer fehlenden schriftlichen Beschreibung für ungültig erklärt hatte. Das Biotech-Unternehmen hatte mit Tecfidera im vergangenen Jahr allein in den USA 3,3 Milliarden US-Dollar erlöst.

Der zum Bonner Telekom-Konzern gehörende US-Mobilfunker T-Mobile US wird ab 1. Juli einen neuen Finanzvorstand haben. Peter Osvaldik folgt auf Braxton Carter, der seit rund 19 Jahren für den Konzern tätig ist und nun in den Ruhestand geht. Die Aktien stiegen um rund 3,7 Prozent.

Der Eurokurs stoppte am Donnerstag seinen Rückgang aus dem europäischen Handel im US-Geschäft bei knapp über 1,12 US-Dollar. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1205 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1222 (Mittwoch: 1,1232) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8911 (0,8903) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen legten um 10/32 Punkte auf 99 7/32 Punkte zu und rentierten mit 0,705 Prozent. (awp/mc/pg)

NYSE
NASDAQ
Aktueller Stand Dow Jones Industrial bei Google

Exit mobile version