US-Schluss: Kaum bewegt – Gemischte Zahlen und Daten
New York – Durchwachsene Unternehmenszahlen und Konjunkturdaten haben den US-Börsen am Donnerstag keine klare Richtung vorgegeben. Der marktbreite S&P-500-Index hangelte sich dennoch bei 1’991,39 Punkten auf ein Verlaufshoch. Er schloss 0,05 Prozent fester bei 1’987,98 Punkten, was ebenfalls einen Rekord bedeutete. Für den schon am Vortag schwächelnden Leitindex Dow Jones Industrial ging es um 0,02 Prozent auf 17’083,80 Punkte bergab, während der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 um 0,08 Prozent auf 3’983,19 Punkte sank.
Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren überraschend weiter gefallen, wogegen Ökonomen mit einer Zunahme gerechnet hatten. Derweil hatte sich die Stimmung in der US-Industrie im Juli überraschend eingetrübt, wie der vom Forschungsinstitut Markit erhobene Einkaufsmanagerindex zeigte. Experten waren von einem leichten Anstieg ausgegangen. Zudem waren die Verkäufe neuer Häuser im Juni viel stärker als erwartet gesunken, auch der Vormonatswert wurde deutlich nach unten revidiert.
Die Berichtssaison nahm derweil am Donnerstag weiter kräftig an Fahrt auf. Die Aktien von Facebook ragten mit einem Kurssprung von 5,18 Prozent auf 74,98 US-Dollar heraus – bei 76,74 Dollar hatten sie zuvor den höchsten Stand ihrer noch jungen Börsenhistorie markiert. Der häufige Griff der Nutzer zum Smartphone füllt dem Online-Netzwerk die Kasse. Facebook-Chef Mark Zuckerberg zeigte sich zufrieden mit dem Quartal, das beim Umsatz und vor allem beim Gewinn deutlich besser als von Analysten erwartet ausgefallen war.
Die Aktien des Börsenbetreibers Nasdaq OMX rückten dank guter Zahlen um 2,60 Prozent vor. Anderen Werten aus der Technologiebranche erging es dagegen schlecht. Die Qualcomm-Papiere sackten um 6,64 Prozent ab, nachdem der Hersteller von Handy-Chips einen enttäuschenden Gewinnausblick auf das laufende Quartal gegeben hatte. Der Telekomkonzern AT&T hatte im zweiten Jahresviertel zwar mit günstigeren Tarifen viele Handykunden angelockt. Der deutlich gesunkene Gewinn sorgte aber für Kursabschläge von 1,06 Prozent.
Unternehmensnachrichten aus dem Autosektor wurden uneinheitlich aufgenommen. Die Aktien von General Motors (GM) büssten noch vor der Zahlenvorlage 4,46 Prozent ein. Der Autobauer, der wegen technischer Probleme knapp 823’000 weitere Wagen zurückrufen musste, legt für die Entschädigung von Unfallopfern zunächst 400 Millionen Dollar zur Seite. Konkurrent Ford hingegen war nach einer dreijährigen Durststrecke in Europa in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt, was die Aktien um 0,34 Prozent steigen liess.
Aus der Rohstoffbranche berichtete Potash – die Titel gewannen 0,14 Prozent. Der mit K+S konkurrierende Düngemittelhersteller hatte auch im zweiten Quartal nicht ganz so stark wie befürchtet unter den Turbulenzen auf den Kalimärkten gelitten. Er hob zudem das Jahresgewinnziel an. Beim Mischkonzern 3M reichten die erwartungsgemässen Resultate und der bestätigte Ausblick für Kursgewinne von 0,31 Prozent. Dagegen büssten die Caterpillar-Aktien 3,08 Prozent ein. Der Baumaschinen-Hersteller hatte einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen.
Die Anteilsscheine der Pharmakonzerne Bristol-Myers Squibb (BMS) und Eli Lilly verteuerten sich nach Zahlen um 0,28 beziehungsweise 0,19 Prozent. Letztlich negativ fielen die Kursreaktionen auf die Resultate der Luftfahrtbranche aus. Während sich United Continental um 2,35 Prozent verbilligten, ging es für Southwest Airlines und JetBlue Airways etwas weniger stark bergab. (awp/mc/upd/ps)