New York – Kaum Spuren hinterlassen hat am US-Aktienmarkt zur Wochenmitte das jüngste Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed. Techwerte erhielten etwas mehr Auftrieb davon, insgesamt verlief der Handel am Mittwoch aber träge.
Der Leitindex Dow Jones Industrial präsentierte sich mit plus 0,05 Prozent auf 33 446,26 Punkten lustlos. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,15 Prozent auf 4079,95 Punkte. Beide Indizes bleiben damit in der Nähe ihrer Rekordstände. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,28 Prozent auf 13 616,70 Punkte hoch.
Die Vertreter der US-Notenbank bestätigten auf ihrer jüngsten Sitzung ihren zuletzt optimistischeren Blick auf die US-Wirtschaft. Jedoch stelle die Pandemie weiter ein bedeutsames wirtschaftliches Risiko dar, hiess es. Die Wirtschaft bleibe von den langfristigen Zielen noch weit entfernt. Eine Änderung der Geldpolitik stellten die Fed-Mitglieder nicht in Aussicht. Das Protokoll stützte den Techsektor, der seit Ende März wieder aufholt. Sorgen vor einem womöglich strafferen geldpolitischen Kurs angesichts starker Wirtschaftsdaten und der billionenschweren Konjunkturprogramme hatten ihn in den vergangenen Wochen phasenweise stark belastet.
Derweil mehren sich die Stimmen, die die US-Wirtschaft vor einem länger dauernden Aufschwung sehen. Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets schrieb: Der Plan von US-Präsident Joe Biden für eine grünere Wirtschaft in Verbindung mit einem Konjunkturpaket in einer noch nie gesehenen Grössenordnung könnte auch einen noch nie dagewesenen Boom der US-Wirtschaft und der Nachfrage nach Produkten und auch Aktien auslösen.
Sehr optimistisch für die wirtschaftlichen Perspektiven der USA ist auch JPMorgan -Chef Jamie Dimon. Der Wirtschaftsboom nach dem Ende der Pandemie könnte problemlos bis 2023 andauern, so Dimon in seinem jährlichen Brief an die Aktionäre. Diese durften sich am Mittwoch zudem über Kursgewinne von 1,57 Prozent freuen, womit die JPMorgan-Aktien an der Spitze im Dow lagen.
Gesucht waren auch Aktien von Kreuzfahrtanbietern. Carnival stiegen anfangs auf ein Hoch seit März 2020, allerdings bröckelten dann die Kursgewinne ab. Zum Handelsende notierten sie 1,40 Prozent höher. Der Konzern blickt auf ein weiteres Quartal mit tiefroten Zahlen, macht jedoch Hoffnung auf ein starkes Comeback. Die Nachfrage nach Kreuzfahrten habe kräftig zugelegt, in den drei Monaten bis Ende Februar seien die Buchungen gegenüber dem vorherigen Vierteljahr um rund 90 Prozent gestiegen.
Facebook erreichten ein weiteres Rekordhoch und schlossen 2,23 Prozent höher. Seit Anfang März haben die Papiere des Online-Netzwerks schon um mehr als ein Fünftel zugelegt, während der Nasdaq 100 erst seit Ende März wieder etwas aufholt.
Der Euro geriet nach dem Fed-Sitzungsprotokoll etwas stärker unter Druck. Nach Börsenschluss kostete die Gemeinschaftswährung 1,1872 US-Dollar, im europäischen Nachmittagsgeschäft wurden noch deutlich über 1,19 Dollar dafür bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1884 (Dienstag: 1,1812) Dollar festgesetzt, der Dollar somit 0,84146 (0,8466) Euro gekostet.
Der Terminkontrakt für zehnjährige US-Staatsanleihen stieg um 0,02 Prozent auf 131,70 Punkte. Die zehnjährigen Papiere rentierten mit 1,67 Prozent. (awp/mc/ps)