US-Schluss: Verluste – Brexit-Unsicherheit belastet
New York – Der US-Aktienmarkt ist am Dienstag mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Die Unsicherheit über den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union habe belastet, hiess es. Nach einer heftigen Abstimmungsniederlage im britischen Parlament hatte Premier Boris Johnson seine Gesetzgebung zum Brexit-Deal auf Eis gelegt. Der immer noch ungelöste Handelskonflikt zwischen den USA und China schwelt im Hintergrund zudem weiter. Die Fahrt aufnehmende Unternehmensberichtssaison wirkte sich so nur auf der Ebene von einzelnen Papieren aus.
Der Dow Jones Industrial verlor 0,15 Prozent auf 26 788,10 Punkte. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,36 Prozent auf 2995,99 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel um 0,83 Prozent auf 7874,62 Zähler.
Dort schossen die Aktien von Biogen um mehr als ein Viertel nach oben und waren damit mit grossem Abstand Index-Spitzenreiter. Für Euphorie sorgte die Entscheidung des Pharmakonzerns und seines japanischen Forschungspartners Eisai, den Zulassungsprozess für das Alzheimer-Medikament Aducanumab nun doch fortsetzen. Zudem legte Biogen überraschend gute Quartalsresultate vor.
Schlusslicht im Nasdaq 100 waren Hasbro mit einem Kursrutsch von fast 17 Prozent. Der Quartalsbericht des Spielzeugherstellers war für die Anleger eine bittere Enttäuschung – der Gewinn je Aktie (EPS) verfehlte laut Neil Wilson vom Handelshaus Markets.com. die Erwartungen «meilenweit».
Im Dow führte Procter & Gamble mit einem Plus von 2,6 Prozent die Gewinnerliste an. Der Konsumgüterkonzern war mit einem starken Wachstum in das neue Geschäftsjahr gestartet. Umsatz und Ergebnis fielen im ersten Quartal (per Ende September) höher aus als von Marktexperten erwartet. Zudem ist das Unternehmen nun für das Geschäftsjahr etwas zuversichtlicher als bisher.
Beim Indexnachbarn United Technologies reichte es immerhin für einen Kursanstieg um 2,2 Prozent. Der Industriekonzern bekommt auf seinem Weg zum reinen Luftfahrt-Unternehmen Rückenwind aus dem laufenden Geschäft: Im dritten Quartal hatten der konzerneigene Triebwerksbauer Pratt & Whitney und der Luftfahrt-Zulieferer Collins Aerospace so stark zugelegt, dass Konzernchef Gregory Hayes seine Mindestziele für den Jahresumsatz und den Gewinn aus dem Tagesgeschäft erneut nach oben setzte.
Dagegen waren die Papiere von Travelers mit einem Verlust von mehr als 8 Prozent klares Schlusslicht im Dow. Höhere Kosten für Rechtsstreitigkeiten hatten den US-Schadenversicherer härter als von den pessimistischsten Experten befürchtet getroffen. Der Gewinn sackte im dritten Quartal unter dem Strich um fast die Hälfte ab.
Wenig Begeisterung lösten auch die Geschäftszahlen von McDonald’s aus. Die Fast-Food-Kette hatte zwar den Quartalsumsatz gesteigert – aber nicht so stark wie von Analysten erwartet. Zudem enttäuschte auch die Gewinnentwicklung. Die Aktien verloren als zweitschwächster Wert im Dow 5 Prozent.
Der Euro notierte zuletzt bei 1,1128 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1130 (Montag: 1,1173) Dollar festgelegt. Der Dollar hatte damit 0,8985 (0,8950) Euro gekostet. Richtungweisende US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren gewannen 9/32 Punkte auf 98 23/32 Punkte. Die Rendite betrug 1,766 Prozent. (awp/mc/pg)