US-Schluss: Dow Jones gewinnt 0,3% auf 25’199 Punkte
New York – Die Wall Street hat sich nach ihrer zuletzt guten Entwicklung am Mittwoch vergleichsweise wenig bewegt gezeigt. Auch einige positiv aufgenommene Unternehmensnachrichten, schwache Daten aus dem Bausektor und der Konjunkturbericht der amerikanischen Notenbank Fed («Beige Book») gaben dem US-Aktienmarkt keine klaren Impulse in die eine oder andere Richtung.
Zum Handelsende stand der Leitindex Dow Jones Industrial 0,32 Prozent höher bei 25’199,29 Punkten. Damit legte er immerhin den fünften Tag in Folge zu und erreichte den höchsten Stand seit über einem Monat. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,22 Prozent auf 2815,62 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq gab der am Vortag noch rekordhohe Auswahlindex Nasdaq 100 dagegen um 0,19 Prozent auf 7390,13 Punkte nach.
Die Wohnungsbaubeginne hatten im Juni einen überraschend starken Rückgang erlebt: Sie waren so stark gesunken wie seit November 2016 nicht mehr. Zudem waren auch die Baugenehmigungen entgegen den Erwartungen rückläufig gewesen.
Der Fed-Konjunkturbericht bewegte nach den jüngsten Aussagen des Notenbank-Vorsitzenden – wie bereits erwartet – die Kurse nicht. Jerome Powell hatte sich am Dienstag vor dem Senat positiv zur US-Wirtschaft und auch zur Zinspolitik geäussert und für Freihandel geworben. An diesem Mittwoch hielt er eine Rede vor dem Repräsentantenhaus. Diese enthielt laut Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK nicht mehr viel Neues.
Unternehmensseitig standen einige Quartalsbilanzen im Fokus. Mit Morgan Stanley legte eine weitere der grossen US-Banken starke Zahlen vor, was die Aktien mit einem Kursplus von 2,81 Prozent honorierten. Die Geschäfte an den Kapitalmärkten waren dank der florierenden US-Wirtschaft auch im zweiten Quartal gut gelaufen. Der Überschuss übertraf wie bei den meisten heimischen Konkurrenten die Erwartungen der Experten. Zudem seien die Erträge im Geschäft mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen überraschend stark gewesen, hiess es.
Auch der Pharmakonzern Abbott Laboratories und die Fluggesellschaft United Continental überzeugten mit ihren Quartalsberichten und hoben zudem ihre Jahresziele an. Daraufhin legten die Anteilscheine beider Unternehmen um 3,11 beziehungsweise 8,79 Prozent zu. Beim Netzwerk-Spezialisten Juniper Networks sorgten laut JPMorgan-Analyst die sehr positiv aufgenommenen Quartalszahlen des schwedischen Wettbewerbers Ericsson für gute Laune: Die Juniper-Titel gewannen 1,22 Prozent.
Dagegen war bei einigen der Technologie-Schwergewichten nach den Bestmarken vom Vortag die Luft raus. Die Aktien des weltgrössten Online-Versandhändlers Amazon , der zuletzt wegen seines jüngsten Shopping-Events «Prime Day» im Fokus stand, verloren 0,05 Prozent. Über 36 Stunden lang hatten weltweit Prime-Mitglieder exklusiv besondere Rabattangebote erhalten, die Amazon trotz anfänglicher technischer Pannen Umsätze von bis zu 2 Milliarden US-Dollar beschert haben dürften, wie die Analysten von RBC schätzen.
Die Titel des Online-Netzwerks Facebook sanken um 0,30 Prozent und zollten so ihrem Rekord vom Dienstag Tribut.
Für die Aktien der Google-Mutter Alphabet ging es trotz der Nachricht, dass die EU-Kommission Google mit einer Rekordstrafe von 4,34 Milliarden Euro überzieht, letztlich nur um 0,24 Prozent nach unten – im Verlauf hatte der Kurs gar ein Rekordhoch erreicht. Die EU will den Konzern zwingen, seine Kontrolle über das meistbenutzte Smartphone-System Android zu lockern und so mehr Wettbewerb zu ermöglichen. Die Strafe erscheine in Relation zum aktuellen Barmittelbestand des Internetkonzerns aber vergleichsweise gering, betonte Analyst Eric Sheridan von der schweizerischen Grossbank UBS. Auch auf die Nutzung von Googles App-Store erwartet der Experte kaum negative Auswirkungen.
Nur moderate Kursverluste von 0,10 Prozent erlitten die Aktien von Texas Instruments . Der neue Chef des Chipkonzerns muss seinen Posten nach nur eineinhalb Monaten wieder räumen. Brian Crutcher habe gegen interne Verhaltensregeln verstossen, hiess es seitens des Unternehmens.
Am US-Rentenmarkt verloren richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen 4/32 Punkte auf 100 Punkte und rentierten mit 2,88 Prozent. Der Euro notierte im späten New Yorker Devisengeschäft bei 1,1640 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf 1,1611 (Dienstag: 1,1707) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8613 (0,8542) Euro gekostet. (awp/mc/pg)