US-Schluss: Dow Jones gibt 0,1% auf 26’058 Punkte nach
New York – An der Wall Street haben die Anleger nach den Gewinnen der letzten Wochen einen Gang zurückgeschaltet. So gab der US-Leitindex Dow Jones Industrial am Dienstag leicht nach. Es sei inzwischen sehr viel Positives zu einer möglichen Einigung im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit eingepreist, sagten Händler.
Der Dow fiel um 0,13 Prozent auf 26’057,98 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,08 Prozent auf 2793,90 Punkte nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 hingegen rückte um 0,11 Prozent auf 7123,22 Zähler vor.
Die US-Wirtschaft sendete derweil uneinheitliche Signale: So neigt der Häusermarkt weiter zur Schwäche, wie der unerwartet heftige Rückgang der Baubeginne im Dezember zeigte. Die Stimmung der Verbraucher aber hatte sich im Februar überraschend deutlich aufgehellt.
Vor diesem Hintergrund fanden auch Aussagen des US-Notenbankvorsitzenden Jerome Powell Gehör. Die grundsätzlich gesunde US-Wirtschaft sei zuletzt «einigem Gegenwind und entgegengesetzten Signalen» ausgesetzt gewesen, sagte Powell vor Vertretern des Senats. Der Arbeitsmarkt aber sei weiterhin stark.
Unter den Einzelwerten rücken im Dow unter anderem die Anteilscheine von Home Depot ins Blickfeld. Der Baumarktkonzern hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz Umsatz- und Ergebnisrekord die eigenen Ziele nicht ganz erreicht. Im neuen Jahr sollen zudem Erlöse und Gewinne zwar weiter steigen, allerdings nicht mehr so kräftig wie bisher. Die Anleger reagierten verstimmt und die Aktien verloren knapp 1 Prozent.
Am Dow-Ende fielen die Papiere des Baumaschinenherstellers Caterpillar um 2,43 Prozent. Die schweizerische Grossbank UBS hatte ihr Kaufurteil für die Anteilscheine gestrichen und empfiehlt nun den Verkauf. Analyst Steven Fisher erwartet, dass 2019 ein Grossteil der Endmärkte von Caterpillar den Höhepunkt erreichen wird, was im Jahr darauf für Druck auf die Umsätze und Margen sorgen sollte. Dies sei im aktuellen Kurs noch nicht eingepreist.
Die US-Regierung konnte sich derweil mit ihrer Kartellrechtsklage gegen die Übernahme des Medienkonzerns Time Warner durch den Telekomriesen AT&T auch im Berufungsverfahren nicht durchsetzen. Das Gericht bestätigte die Entscheidung aus der vorherigen Instanz, wonach der über 80 Milliarden Dollar schwere Mega-Deal nicht zu beanstanden sei. Die Aktien von AT&T legten moderat zu.
Unter den Spitzenreitern im S&P 500 schnellten die Anteilscheine von AutoZone um 5,10 Prozent in die Höhe. Der Autoteilehändler hatte mit seinen Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal die Markterwartungen übertroffen. Auch der Konfitürenhersteller JM Smucker überzeugte mit seinen Resultaten die Anleger: Die Anteilscheine zogen um 4,98 Prozent an.
An der Technologiebörse Nasdaq machten die Tesla-Papiere anfängliche Verluste von mehr als 3 Prozent zwischenzeitlich komplett wett und gaben am Ende nur noch leicht nach. Der Chef des Elektroautobauers, Elon Musk, hat schon wieder Stress mit den Behörden. Die Börsenaufsicht SEC forderte einen Bundesrichter in New York auf, den Tesla-Gründer der Missachtung des Gerichts für schuldig zu befinden. Das geht aus einem Antrag hervor, den die SEC beim zuständigen Gericht in Manhattan eingereicht hat. Musk hatte vergangene Woche über Twitter Angaben zu Teslas möglicher Jahresproduktion 2019 gemacht, nachdem er im vergangenen Jahr nach Tweets ähnlicher Art von der SEC verklagt worden war.
Der Eurokurs notierte zuletzt bei 1,1389 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1361 (Montag: 1,1355) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8802 (0,8807) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen legten um 7/32 Punkte auf 99 28/32 Punkte zu und rentierten mit 2,637 Prozent. (awp/mc/pg)