US-Schluss: Dow gibt 0,1% auf 25’283 Punkte ab
New York – Die Wall Street hat nach einem beeindruckenden Jahresauftakt am Montag neue Rekordstände erreicht. Dafür reichten den wichtigsten Aktienindizes bereits moderate Gewinne.
Der Dow Jones Industrial schloss sogar mit einem knappen Minus von 0,05 Prozent bei 25’283,00 Punkten, nachdem er im Handelsverlauf erstmals die Marke von 25’300 Punkten überschritten hatte. In der ersten Börsenwoche 2018 war der US-Leitindex langsam aber stetig gestiegen und hatte am Donnerstag erstmals die 25’000 Punkte hinter sich gelassen.
Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es am Montag letztlich um 0,17 Prozent auf 2747,71 Zähler hoch, während der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 um weitere 0,35 Prozent auf 6676,63 Zähler vorrückte.
Auf dem Weg in die neue Berichtssaison gebe es weiterhin eine sehr optimistische Grundhaltung an den Märkten, konstatierte Analyst Craig Erlam vom Devisenhändler Oanda. Allerdings sorgte der nach Wochen der Schwäche wieder etwas steigende US-Dollar für Gegenwind an der Wall Street. Eine starke amerikanische Währung verteuert die Waren der weltgrössten Volkswirtschaft für Käufer ausserhalb des Dollarraums.
Unter den Einzelwerten stach der zu Handelsbeginn kurzzeitig ausgesetzte Actionkamera-Spezialist GoPro mit einem Kursrutsch von knapp13 Prozent heraus – kurz nach dem Börsenstart hatte es noch viel düsterer für die Aktien ausgesehen. Das Unternehmen stieg nach gut einem Jahr aus dem Geschäft mit Drohnen aus, in das es grosse Hoffnungen gesetzt hatte. Für Enttäuschung sorgten auch das gesenkte Umsatzziel für das abgelaufene Quartal sowie der angekündigten Abbau von mehr als 20 Prozent der Stellen.
Bei Celgene mussten die Anteilseigner lediglich einen Kursrückgang von 0,77 Prozent verkraften, nachdem der Pharmakonzern die Übernahme des Krebsspezialisten Impact Biomedicines bekannt gegeben hatte. Zunächst zahlen die Amerikaner 1,1 Milliarden Dollar. Doch kann der Preis bis auf 7 Milliarden Dollar steigen, wenn bestimmte Medikamentenerfolge erreicht werden. Die Übernahme wäre damit eine der grössten in den Geschichte von Celgene.
Die Papiere von General Electric (GE) zollten ihrem jüngst guten Lauf Tribut und fielen um 1,40 Prozent zurück. Von der Einigung des Mischkonzerns mit dem Schweizer Pharmakonzern Roche auf eine Partnerschaft im Bereich der digitalen Diagnostik gingen keine positiven Kursimpulse aus.
Dagegen profitierten die Aktien von Nvidia mit gut 3 Prozent Plus davon, dass der Grafikchip-Spezialist seinen Einfluss in der Autobranche durch neue Kooperationen mit Volkswagen sowie dem Fahrdienst-Vermittler Uber stärkt. Zuletzt hatte es aus der Halbleiterbranche Negativnachrichten gegeben mit massiven Sicherheitslücken in Intel-Computerchips .
Ansonsten bewegten zum Auftakt der neuen Woche einige Analystenkommentare. An der Dow-Spitze verteuerten sich die Aktien von Caterpillar um rund zweieinhalb Prozent. Der Baumaschinenkonzern dürfte 2018 unter anderem von der US-Steuerreform und einem höheren Mittelzufluss profitieren, begründete JPMorgan-Analystin Ann Duignan ihre neue Kaufempfehlung.
Für United Technologies ging es – ebenfalls dank eines neuen Kaufvotums – um fast 1 Prozent hoch. Bei dem Technologieprodukte-Hersteller dürften die Verluste mit den Flugzeug-Triebwerken noch in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreichen, schrieb Noah Poponak von Goldman Sachs.
Die Schweizer Grossbank UBS rät derweil bei FedEx zum Kauf, was die Aktien um etwa 1 Prozent steigen liess. Auch hier wurde die neue Anlageempfehlung mit positiven Auswirkungen der US-Steuerreform begründet.
Der Eurokurs zollte seiner wochenlangen Klettertour Tribut und rutschte unter die Marke von 1,20 Dollar. Im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1965 Dollar. Davor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1973 (Freitag: 1,2045) US-Dollar festgesetzt. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen stagnierten bei 98 Punkten und rentierten mit 2,48 Prozent. (awp/mc/ps)