New York – Die US-Börsen haben sich am Freitag bei insgesamt wenig Bewegung in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Während die Standardwerte-Indizes moderate Verluste verzeichneten, ging es an der Technologiebörse Nasdaq etwas bergauf. Vor dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende fehlte es an klaren Impulsen – diese konnten auch schwache heimische Konjunkturdaten nicht liefern. Am kommenden Montag findet wegen des «Memorial Day» kein Börsenhandel an der Wall Street statt.
Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss am Freitag 0,24 Prozent tiefer bei 24’753,09 Punkten, womit er an seine Vortagstendenz anknüpfte – auf Wochensicht stand ein knappes Plus von 0,15 Prozent zu Buche. Der marktbreite S&P 500 gab am Freitag um 0,24 Prozent auf 2721,33 Zähler nach. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 schaffte indes ein Plus von 0,16 Prozent auf 6960,92 Punkte.
Am Donnerstag hatte die Absage des Nordkorea-Gipfels durch US-Präsident Donald Trump die Anleger letztlich kaum erschreckt. Nun bemühen sich beide Seiten, weiter zu verhandeln und eine neue Eskalation des Atomstreits zu verhindern.
Bei einzelnen Unternehmen sorgten Geschäftszahlen vor dem Wochenende für deutliche Kursausschläge. So sprangen die Aktien von Foot Locker um rund 20 Prozent nach oben und erreichten zeitweise den höchsten Stand seit fast einem Jahr, nachdem der Sportschuh-Händler die Umsatz- und Gewinnerwartungen für das abgelaufene Quartal übertroffen hatte. Die Titel anderer Sportartikelhersteller reagierten unterschiedlich auf die Nachricht: Während Under Armour deutlich anzogen, ging der weltweite Branchenprimus Nike nahezu unverändert aus dem Handel.
Derweil enttäuschte der Bekleidungshändler Gap die Anleger mit seinem jüngsten Zwischenbericht: Die zuletzt gut gelaufenen Aktien sackten um 14,57 Prozent ab. Auch das Software-Unternehmen Autodesk konnte mit seinen Zahlen nicht überzeugen, was zu Kursverlusten von 4,44 Prozent führte.
Bei Fiat Chrysler mussten die Aktionäre ein Minus von 1,98 Prozent verkraften. Der italienisch-amerikanische Autohersteller rief in den USA rund 4,8 Millionen Autos wegen Softwareproblemen zurück. Konkret gehe es um mögliche Fehlfunktionen im Zusammenhang mit den Geschwindigkeitsreglern, die behoben werden müssten, teilte das Unternehmen mit.
Am Dow-Ende setzten die Aktien der Ölkonzerne angesichts weiter sinkender Preise für den wichtigen Rohstoff ihre Talfahrt fort: Chevron und ExxonMobil büssten 3,49 beziehungsweise 1,94 Prozent ein. Dagegen profitierten Fluggesellschaften von dieser Entwicklung, da sie ihre Treibstoffkosten verringert. Die Papiere von American Airlines gehörten mit einem Kursanstieg von 3,10 Prozent zu den Favoriten der Anleger im Nasdaq 100.
Spekulationen um eine Aufspaltung des Konsumgüterkonzern Procter & Gamble oder den Verkauf einzelner Sparten liessen dessen Aktien lediglich um 0,73 Prozent steigen – damit mischten sie aber im Dow bereits weit vorne mit.
Der Eurokurs setzte seine Talfahrt nach einem Tag Pause wieder fort und sank zuletzt auf 1,1662 US-Dollar. Schuld waren die jüngsten politischen Turbulenzen in Südeuropa. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1675 (Donnerstag: 1,1728) US-Dollar festgesetzt; der Dollar hatte damit 0,8565 (0,8527) Euro gekostet.
Richtungweisende US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren legten um 12/32 Punkte auf 99 16/32 Punkte zu und rentierten mit 2,93 Prozent. (awp/mc/ps)