US-Schluss: Indizes geben Gewinne ab – Nasdaq im Plus
New York – Die Wall Street hat sich am Mittwoch überwiegend nicht vom Rückschlag am Vortag erholen können. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial gab nach einem freundlichen Start seine Gewinne letztlich komplett ab und schloss 0,04 Prozent im Minus bei 26 536,82 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Ende um 0,12 Prozent auf 2913,78 Punkte nach unten. Der am Dienstag gebeutelte Auswahlindex Nasdaq 100 behauptete dagegen einen Kursgewinn von 0,47 Prozent auf 7627,05 Punkte.
Seit Freitag hatten der Iran-Konflikt und der amerikanisch-chinesische Handelsstreit, der auf dem nahenden G20-Gipfel ein zentrales Thema sein dürfte, die Signale für eine noch lockerere Geldpolitik der grossen Notenbanken zunehmend verdrängt. Zuletzt kamen zum Thema Handelsstreit widersprüchliche Töne aus Washington: Während sich US-Finanzminister Steven Mnuchin mit Blick auf eine Lösung zuversichtlich gab, drohte Präsident Donald Trump in einem TV-Interview abermals neue Strafzölle auf chinesische Waren an.
Zur Wochenmitte hellten Nachrichten aus der Chipbranche die Stimmung an den US-Börsen immerhin ein wenig auf. Die Aktien des Halbleiterherstellers Micron Technology sprangen um über 13 Prozent hoch, womit sie Spitzenreiter im Nasdaq 100 waren. Das Unternehmen habe nicht nur mit den Zahlen für das dritte Geschäftsquartal überzeugt, sondern auch ein etwas positiveres Bild der Nachfrage nach Speicherbausteinen gezeichnet, hiess es am Markt. Der Ausblick auf das vierte Quartal liege indes unter den Erwartungen. Letzteres kümmerte die Anleger aber offenbar wenig.
Auch andere Halbleitertitel zogen im Kielwasser der Kursentwicklung von Micron an: Intel gewannen an der Dow-Spitze fast drei Prozent und Advanced Micro Devices (AMD) legten um über dreieinhalb Prozent zu. Für die Titel des Grafikkartenspezialisten Nvidia ging es um mehr als fünf Prozent hoch.
Bei Fedex konnten sich die Investoren über einen Kursanstieg von gut zweieinhalb Prozent freuen. Der Paketdienstleister leidet zwar unter den internationalen Handelskonflikten und hatte im vergangenen Geschäftsquartal einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnet. Der bereinigte Gewinn je Aktie überraschte aber dennoch positiv.
Im Dow sanken Walmart-Aktien dagegen um rund ein halbes Prozent, nachdem der weltgrösste Einzelhändler angekündigt hatte, seine japanische Supermarktkette Seiyu wieder an die Börse bringen zu wollen. Die Mehrheit solle jedoch auch nach dem Börsengang behalten werden.
Die Aktien der Google-Mutter Alphabet und von Facebook gaben weiter nach und hinkten der Erholung an der Technologiebörse Nasdaq damit hinterher. Trump warf beiden Unternehmen vor, sie seien parteiisch, da sie von Anhängern der Demokraten geleitet würden, und forderte, sie sollten für ihr Fehlverhalten, welches er nicht konkretisierte, verklagt werden.
Ein Euro kostete im New Yorker Handel zuletzt 1,1367 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1362 US-Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8801 (0,8781) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen sanken um 18/32 Punkte auf 102 29/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,05 Prozent. (awp/mc/ps)