New York – Nach ihrem starken Vortag haben die New Yorker Aktien-Indizes am Freitag Federn gelassen. Abermals beeinflussten die politischen Geschehnisse in Washington die Börsen, diesmal überwiegend negativ. Der Dow Jones Industrial sank zum Handelsschluss um 0,17 Prozent auf 24’231,59 Punkte. Kurzzeitig war der Leitindex sogar unter die Marke von 24’000 Punkten getaucht, die er am Vortag erstmals übersprungen hatte. Die Wochenbilanz kann sich sehen lassen: Der Dow legte um 2,9 Prozent zu.
Der breit gefasste S&P 500 verabschiedete sich am Freitag mit einem Minus von 0,20 Prozent auf 2’642,22 Punkten ins Wochenende. Für den Nasdaq 100 ging es um 0,43 Prozent runter auf 6’337,87 Zähler. Damit fand die Vortageserholung nach dem Ausverkauf der Tech-Werte zur Wochenmitte erst einmal keine Fortsetzung.
Dass Donald Trumps früherer Sicherheitsberater Michael Flynn sich schuldig bekannt hat, das FBI im Zuge der Russland-Affäre belogen zu haben, belastete am Freitag die US-Börse zwischenzeitlich erheblich. Nach Meldungen, wonach die Republikaner im Senat inzwischen die notwendigen Stimmen für ein Durchwinken der von Präsident Trump geplanten Steuerreform hätten, dämmten die Indizes ihre Verluste dann aber ein.
Unter den Einzelwerten standen Aktien von Autobauern nach US-Absatzzahlen für den November im Blick. General Motors (GM) schnitt schlechter ab als erwartet. Fiat Chrysler und Ford überraschten positiv. Für die Aktien von GM ging es um 0,70 Prozent nach unten. Fiat Chrysler sanken um 0,06 Prozent. Ford gewannen 0,48 Prozent.
Die Papiere des Saatgutriesen Monsanto legten um 0,50 Prozent zu, nachdem der Ausschuss zur Überprüfung ausländischer Investitionen (CFIUS) keine Sicherheitsgefahren sieht und grünes Licht für die Übernahme durch den deutschen Bayer-Konzern gegeben hat. Auf Bedenken stösst die Übernahme aber weiterhin bei den Wettbewerbsbehörden.
Ein Minus von 1,28 Prozent verbuchten die Anteile des Chipkonzerns Qualcomm. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete, will der Übernahmeinteressent Broadcom vor dem Jahreswechsel kein höheres Gebot mehr abgeben. Das Unternehmen stösst mit seiner bisherigen Milliardenofferte auf Widerstand beim Management von Qualcomm.
Die Aktien des Börsenbetreibers CME (Chicago Mercantile Exchange) profitierten mit einem Zuwachs von 0,84 Prozent davon, dass der Weg für die erstmalige Einführung von Terminkontrakten auf die Digitalwährung Bitcoin frei gemacht wurde. Man habe den Selbstzertifizierungsprozess abgeschlossen und werde bereits am 18. Dezember mit den ersten Futures an den Start gehen, teilte CME mit.
An der Dow-Spitze legten die Aktien des Pharmaherstellers Merck & Co um 1,09 Prozent zu. Am Index-Ende fanden sich die Anteile von General Electric (GE) mit einem Wertverlust von 2,24 Prozent.
Der Euro kostete im New Yorker Handel zuletzt 1,1891 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1885 (Donnerstag: 1,1849) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8414 (0,8440) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 13/32 Punkte auf 99 Punkte. Sie rentierten mit 2,36 Prozent. (awp/mc/ps)