US-Schluss: S&P 500 erneut auf Rekordhoch
New York – Der S&P-500-Index hat am Montag erneut auf einem Rekordhoch geschlossen. Die anhaltend freundliche Stimmung an den Aktienmärkten bescherte auch den Technologiewerten weitere Gewinne. «Die Zentralbanken stehen auf der Seite der Aktienmärkte», sagte ein Börsianer. Der Leitindex Dow Jones Industrial indes trat auf der Stelle. Das wichtigste Börsenberometer der Wall Street hatte am Freitag zum ersten Mal in seiner Geschichte die Marke von 15.000 Punkten übersprungen.
Zum Handelsschluss gab der Dow um 0,03 Prozent auf 14.968,89 Punkte nach. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es hingegen um 0,19 Prozent auf 1.617,50 Punkte hoch. Bei 1.619,77 Punkten hatte er zuvor einen Höchststand markiert. Bereits am Freitag hatte der Index erstmals die Marke von 1.600 Punkten geknackt. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Auswahlindex Nasdaq 100 zu Wochenbeginn um 0,37 Prozent auf 2.955,36 Punkte. Damit stand er so hoch wie zuletzt im Jahr 2000.
Angesichts fehlender positiver Impulse durch Konjunktur- oder Unternehmensnachrichten sprachen Börsianer an diesem Montag von einem ruhigen Handel. Dazu trage auch der Feiertag in Grossbritannien bei, womit britische Banken als Akteure am Markt ausfielen. Derweil stellte EZB-Chef Mario Draghi im Kampf gegen die Euro-Krise weitere Massnahmen in Aussicht. «Die EZB ist wenn nötig bereit, wieder zu handeln», sagte Draghi.
Im Dow zählten Finanzwerte zu den Favoriten. Die Titel von JPMorgan etwa verteuerten sich um 1,28 Prozent. Für die Papiere der Bank of America ging es an der Indexspitze um 5,23 Prozent nach oben. Das Institut hatte einen Rechtsstreit mit dem Anleihenversicherer MBIA beigelegt. Dessen Anteilsscheine schnellten ausserhalb des Leitindex um gut 45 Prozent in die Höhe.
Ferner sorgten geplante Übernahmen für Gesprächsstoff. Der Chiphersteller Intel zum Beispiel legte ein Angebot für die finnische Stonesoft Oyj vor, einen Spezialisten für Netzwerksicherheit. Die Intel-Papiere fielen um 0,21 Prozent. Für die Anteilsscheine von Stonesoft ging es in Helsinki um knapp 126 Prozent nach oben.
Finanzinvestoren wollen den amerikanischen SAP-Konkurrent BMC Software übernehmen. Die Beteiligungsunternehmen Bain Capital, Golden Gate, GIC und Insight Venture Partners bieten 46,25 US-Dollar je Aktie in bar. Der Verwaltungsrat von BMC sprach sich für die Offerte aus. Die Zustimmung der BMC-Aktionäre sowie der Regulierer steht noch aus. Mit einem Abschluss der Transaktion wird noch in diesem Jahr gerechnet. Die BMC-Aktien bewegten sich bei einem Stand von 45,42 Dollar nicht vom Fleck.
Auf dem boomenden US-Gasmarkt bahnt sich ein neuer milliardenschwerer Zusammenschluss an. Die beiden im sogenannten Midstream-Bereich tätigen Unternehmen Crestwood und Inergy einigten sich auf einen Zusammenschluss. Die Crestwood-Titel gewannen rund dreieinhalb Prozent und die Papiere von Inergy zogen um knapp acht Prozent an.
Die Papiere von General Motors (GM) gaben um 0,87 Prozent nach. Der Autobauer hatte im April weltweit 15 Prozent mehr Fahrzeuge abgesetzt. Ausserdem kündigte der Konzern über die bereits mitgeteilten Investitionen in Europa und China hinaus weitere Massnahmen auf dem Heimatmarkt an. Insgesamt will GM nun über 30 Milliarden Dollar in die wichtigsten Automärkte pumpen. Zudem hatte die US-Regierung ihren Anteil am Opel-Mutterkonzern wie versprochen reduziert. (awp/mc/upd/pg)