US-Schluss: Gewinne vor Preisdaten und Zinsentscheidung
New York – Vor wichtigen Wirtschaftsdaten und geldpolitischen Signalen haben die US-Börsen am Montag moderat zugelegt. Selbst dem Dow Jones Industrial gelang zu guter Letzt noch ein positiver Tagesausklang. S&P 500 und der Nasdaq-Auswahlindex stiegen unterdessen wieder dicht unter ihre jüngsten Rekordhochs. Am Mittwoch werden neue Inflationsdaten und die Zinspolitik der US-Notenbank Fed im Fokus stehen.
Der bekannteste Wall-Street-Index Dow legte zum Wochenbeginn letztlich um 0,18 Prozent auf 38’868,04 Punkte zu. Der marktbreite S&P gewann 0,26 Prozent auf 5360,79 Punkte und der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,39 Prozent auf 19’074,68 Zähler. Beide hatten erst am Freitag neue Bestmarken erklommen.
Im Dow fiel die Apple-Aktie mit minus 1,9 Prozent an das Index-Ende. Anleger reagierten enttäuscht auf die lang erwartete KI-Offensive des Konzerns. Dass der iPhone-Hersteller in grossem Stil neue Funktionen in Sachen Künstliche Intelligenz (KI) auf seine Smartphones und andere Geräte bringen will, überraschte nicht. Am Markt wurde mit Blick auf die Kursverluste der Aktie auf «recht hohe Erwartungen» verwiesen.
Unter den drei Superschwergewichten am US-Markt wurde Apple damit nun auf den dritten Platz verwiesen. Platzhirsch bleibt Microsoft mit einer Marktkapitalisierung von rund 3,2 Billionen Dollar. Zweitwertvollster Börsenkonzern ist jetzt der Chiphersteller Nvidia mit 3 Billionen Dollar, gefolgt vom Apple-Konzern, der nun etwas weniger als 3 Billionen auf die Waage bringt. Nvidia profitierten an diesem Montag mit einem Plus von 0,8 Prozent vom vollzogenen Aktiensplit im Verhältnis 1:10.
Der Arzneimittelhersteller Eli Lilly kann weiter auf eine Zulassung seines Alzheimermittels Donanemab in den USA hoffen, was der Aktie zu einem Gewinn von 1,8 Prozent verhalf. Ein Beratergremium bei der US-Gesundheitsbehörde FDA attestierte dem Medikament einen Nutzen bei Patienten in frühen Krankheitsstadien. Eine Entscheidung über eine Zulassung von der FDA wird gegen Ende des Jahres erwartet.
Für Southwest Airlines ging es um 7,0 Prozent nach oben. Der aktivistische Investor Paul Singer sicherte sich über seinen Hedgefonds Elliott Investment eine Beteiligung an der Fluggesellschaft im Wert von knapp 2 Milliarden Dollar. Singer wird damit auf Anhieb einer der grössten Anteilseigner und strebt einen Einfluss auf die Unternehmensführung an.
Im Dow zählte die Aktie von Walmart mit plus 1,6 Prozent zu den Favoriten. Die US-Bank JPMorgan hatte die Aktie des Handelsriesen auf «Overweight» hochgestuft und auch das Kursziel angehoben. In einem schwachen Konsumumfeld habe Walmart mit Blick auf Umsatz und Ergebnis sowohl defensive als auch offensive Qualitäten, hiess es.
AMD büssten dagegen am Ende des Nasdaq-100-Index 4,5 Prozent ein. Morgan Stanley strich die Kaufempfehlung für die Aktie. Die Fantasie der Anleger für das KI-Geschäft des Chipherstellers sei zu gross und die Aktie im Vergleich zu Nvidia oder Broadcom zu teuer, lautete die Begründung.
Die Papiere der Beteiligungsgesellschaft KKR, des Informationssicherheits-Spezialisten Crowdstrike und des Webhosters GoDaddy legten angesichts ihrer am 24. Juni anstehenden Aufnahme in den S&P 500 um bis zu 11,2 Prozent zu. GoDaddy profitierte mit plus 1,9 Prozent zwar am geringsten, die Aktien erklommen zugleich aber ein Rekordhoch.
Turbulent ging es wieder einmal bei Gamestop zu, die nach einem anfangs unauffälligen Verlauf letztlich um 12 Prozent nachgaben. Die Anleger brauchen weiterhin starke Nerven, denn Kursrally und massive Gewinnmitnahmen wechseln sich beim Videospiele-Händler mal wieder ab.
Der Euro kostete zum Börsenschluss an der Wall Street 1,0764 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0756 (Freitag: 1,0898) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9297 (0,9175) Euro. Am US-Rentenmarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,20 Prozent auf 109,09 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 4,47 Prozent. (awp/mc/ps)