New York – An den US-Börsen hat sich am Dienstag die jüngste Rekordfahrt in gemässigtem Tempo fortgesetzt. Die wichtigsten Technologie-Indizes Nasdaq 100 und Nasdaq Composite erreichten Rekordhochs. Ansonsten warteten Anleger gespannt auf den Quartalsbericht, den das KI-Vorzeigeunternehmen Nvidia am Mittwoch nach Börsenschluss vorlegen will.
Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 0,17 Prozent auf 39’872,99 Punkte, nachdem er zu Wochenbeginn bei gut 40 077 Punkten einen Höchststand erreicht hatte. Für den breit gefassten S&P 500 ging es am Dienstag um 0,25 Prozent auf 5321,41 Punkte nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,21 Prozent auf 18’713,80 Zähler. Der Nasdaq Composite schloss 0,22 Prozent höher.
Mit Blick auf die Geldpolitik dämpfte Notenbankdirektor Christopher Waller die Hoffnungen der Anleger auf baldige Leitzinssenkungen. Man brauche mehrere weitere Monate mit «guter Inflation», bis man die Zinsen senken könne, sagte er. Jüngste Daten deuteten jedoch auf Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung hin.
Laut Derren Nathan, Leiter Aktienanalyse bei der britischen Investmentgesellschaft Hargreaves Lansdown, ist der Markt zwar mit Blick auf den Quartalsbericht von Nvidia optimistisch. Schon vor dem Wochenende hatten sich Analysten zuversichtlich zu den Zahlen geäussert. Allerdings müssten diese die Markterwartungen deutlich übertreffen, um den langfristigen Aufwärtstrend aufrechtzuerhalten, warnten die Experten des Onlinebrokers Lynx. Am Dienstag legten die Papiere von Nvidia um 0,6 Prozent zu.
Die Aktien von Microsoft waren im Handelsverlauf auf ein Rekordhoch geschnellt und gewannen am Ende 0,9 Prozent. Der Softwarekonzern setzt auf Künstliche Intelligenz, um Windows-PCs in die Zukunft zu bringen. Kern des Plans: Der hauseigene KI-Assistent Copilot, entwickelt mit der Technik hinter ChatGPT, soll die Hauptrolle spielen.
An der Dow-Spitze zogen die Anteilscheine von IBM um 2,1 Prozent an. Der Computerriese und der Softwarekonzern Salesforce erweitern ihre Partnerschaft, um offene KI- und sogenannte Daten-Ökosysteme voranzutreiben. Die Aktien von Salesforce gaben um 1,2 Prozent nach.
Unter den grössten Gewinnern im S&P 500 stiegen die Anteilscheine von Eli Lilly um 2,6 Prozent, nachdem sie zuvor auf ein Rekordhoch geklettert waren. Der Pharmakonzern hatte eine Vereinbarung mit dem Startup Atkis Oncology bezüglich der Entwicklung von Radiopharmazeutika zur Tumorbekämpfung geschlossen. Laut Nicole Germino, Expertin beim Analysehaus Truist, dürfte der Pakt dazu beitragen, die Radiopharma-Plattform von Lilly um weitere Produkte zu ergänzen.
Einen Einbruch von mehr als 16 Prozent mussten die Anleger von Peloton verkraften. Die für ihre Trainings-Bikes bekannte Sportartikelfirma will im Rahmen der Refinanzierung ihrer Schulden unter anderem eine vorrangige Wandelanleihe anbieten und einen fünfjährigen Kredit aufnehmen.
Der Euro präsentierte sich im US-Handel weitgehend stabil. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0857 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0864 (Montag: 1,0861) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9204 (0,9207) Euro. Die Kurse von US-Staatsanleihen legten etwas zu.
Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) gewann 0,11 Prozent auf 109,22 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere fiel im Gegenzug auf 4,42 Prozent. (awp/mc/pg)