US-Schluss: Wieder im Plus – Milliardenspritze für Bank BES

US-Schluss: Wieder im Plus – Milliardenspritze für Bank BES

New York – Die US-Aktienmärkte haben sich am Montag etwas von ihren kräftigen Kursverlusten in der vergangenen Woche erholt. Die Sorge vor einer Ausweitung der weltweiten Konfliktherde sei erst einmal in den Hintergrund gerückt, sagten Börsianer. Zudem stützte die Milliarden-Finanzspritze für die portugiesische Bank Banco Espirito Santo (BES) die Kurse dies- und jenseits des Atlantiks. Das Richtung Pleite taumelnde Institut bekommt eine Finanzspritze von 4,9 Milliarden Euro und wird von faulen Geschäften gereinigt.

Der Dow Jones Industrial legte nach einem verhaltenen Start um 0,46 Prozent auf 16 569,28 Punkte zu. In der vergangenen Woche hatte das bekannteste Börsenbarometer der Welt noch 2,75 Prozent eingebüsst. Für den wichtigen marktbreiten S&P-500-Index ging es zum Handelsschluss um 0,72 Prozent auf 1938,99 Punkte nach oben. Auch bei den Technologiewerten herrschte wieder eine gute Stimmung: Der Nasdaq 100 stieg um 0,75 Prozent auf 3908,77 Punkte.

Marktbeobachter sprachen gleichwohl angesichts der übersichtlichen Agenda von einem ruhigen Wochenauftakt. So wurden keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht und nur wenige Unternehmen präsentierten ihre Geschäftszahlen.

Aktionäre von Michael Kors allerdings brauchten starke Nerven: Nach der Vorlage von Quartalszahlen zogen die Titel im vorbörslichen Handel zunächst um rund zehn Prozent an, bevor sie ins Minus drehten und zum Handelsschluss am Ende des S&P 500 um 5,89 Prozent auf 77,01 US-Dollar einbrachen. Das Modehaus hatte zwar mit seinen Gewinn- und Umsatzkennziffern die Markterwartungen übertroffen. Danach jedoch hatte Unternehmenschef John Idol in einer Telefonkonferenz einen Rückgang der Gewinnmarge in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Grund dafür sei ein gescheitertes Experiment: Michael Kors wollte Waren aus der Herbstkollektion bereits früher als üblich auf den Markt bringen, was bei den Kunden aber nicht ankam.

Titel von Berkshire Hathaway hingegen zogen um rund drei Prozent an. Die Beteiligungsgesellschaft des legendären Investors Warren Buffet hatte am vergangenen Freitag nach Börsenschluss Geschäftszahlen vorgelegt. Demnach war der Überschuss im zweiten Quartal dank lukrativer Beteiligungen um 41 Prozent auf die Rekordsumme von 6,4 Milliarden US-Dollar geklettert. Dabei übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten.

Spitzenreiter im Dow waren die Aktien von Walt Disney mit einem Plus von mehr als zwei Prozent. Der Unterhaltungskonzern wird am Dienstag nach Börsenschluss seine Quartalszahlen veröffentlichen. Bereits zu Wochenbeginn hatten sich Analysten positiv zu den Aussichten für die Titel geäussert.

Zu den weiteren Favoriten im Dow zählten die Papiere von Microsoft , die um mehr als ein Prozent vorrückten. Der Windows-Hersteller hatte den inzwischen abgeflauten Patentstreit in der Mobilfunk-Branche mit einer Klage gegen den Smartphone-Marktführer Samsung Electronics erneut angeheizt. Microsoft wirft Samsung Vertragsbruch vor, weil vereinbarte Lizenzzahlungen ausgeblieben seien. Samsung habe nach der Ankündigung der Übernahme von Nokia durch Microsoft aufgehört zu zahlen, begründete Microsoft die Klage.

Unter den anderen Technologiewerten stiegen die Papiere von Amgen um rund zweieinhalb Prozent. Der Biotechkonzern hatte einen Studienerfolg bei der Behandlung von Knochenmarkkrebs gemeldet. (awp/mc/pg)

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