US-Schluss: Dow erholt

New York – Dank starker Unternehmenszahlen hat der Dow Jones Industrial am Freitag etwas zugelegt und erstmals seit Ende März wieder ein Wochenplus geschafft. Auch die positiven Geschäftserwartungen deutscher Unternehmen stützten Marktbeobachtern zufolge den Leitindex. Allerdings schmolzen die Gewinne im Handelsverlauf etwas ab. Die Technologiewerte rutschten angesichts der Schwäche der schwer gewichteten Apple-Aktie sogar ins Minus.

Nach zwei Verlusttagen in Folge schloss der Dow Jones Industrial 0,50 Prozent höher bei 13.029,26 Punkten. Damit blieb das Börsenbarometer zwar unter seinem Tageshoch bei 13.082,54 Punkten, schaffte aber auf Wochensicht einen Gewinn von 1,40 Prozent. Der breit gefasste S&P-500-Index behauptete ein Tagesplus von 0,12 Prozent auf 1.378,53 Punkte. Dagegen ging es an der Technologiebörse Nasdaq für den Composite-Index um 0,24 Prozent auf 3.000,45 Punkte nach unten, und der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,40 Prozent auf 2.676,04 Punkte.

Experten verwiesen auf die erfreulichen Zahlen von Grosskonzernen wie Microsoft und General Electric (GE) als grösste Kursstütze. Gerade GE gilt am Markt wegen seiner breiten, branchenübergreifenden Geschäfte als guter Indikator für den Zustand der Konjunktur. In Deutschland hatte sich zudem die Stimmung in der Wirtschaft überraschend aufgehellt. Der ifo-Index war moderat gestiegen, wogegen Experten mit einem Rückgang gerechnet hatten. Damit zeigt sich die grösste europäische Volkswirtschaft weiter unbeeindruckt von der Schuldenkrise in der Eurozone.

Die Aktien von General Electric stiegen aufgrund übertroffener Erwartungen um 1,15 Prozent auf 19,36 US-Dollar. Der unter anderem mit Flugzeugtriebwerken, Energieanlagen und Finanzdienstleistungen breit aufgestellte Mischkonzern hatte seinen Wachstumskurs im ersten Quartal trotz der Staatsschuldenkrisen fortgesetzt und dabei von einem gut laufenden Industriegeschäft profitiert. Bereinigt um Sondereffekte sowie operativ hatten sich die Geschäfte besser als gedacht entwickelt. Dass der US-Mischkonzern Honeywell nach einem guten Start ins Jahr zuversichtlicher nach vorne blickt, bescherte dessen Aktien Gewinne von 2,40 Prozent.

Die Anteilsscheine von McDonald’s gewannen etwas überdurchschnittliche 0,69 Prozent auf 95,94 Dollar, nachdem die weltgrösste Schnellrestaurantkette trotz des konjunkturellen Gegenwinds in vielen Ländern mit mehr Umsatz und Gewinn in das laufende Geschäftsjahr gestartet war. Die Titel von Schlumberger legten um 2,72 Prozent zu, nachdem der Ölfeld-Dienstleister die Konsensprognosen für das erste Quartal sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz in den Schatten gestellt hatte.

Noch deutlicher war das Plus bei den Microsoft-Titeln , die sich an der Dow-Spitze um 4,48 Prozent auf 32,42 Dollar verteuerten. Kunden hatten kurz vor der Ablösung durch den Nachfolger Windows 8 im dritten Quartal nochmals beim Betriebssystem Windows 7 zugegriffen, was beim Softwarekonzern die Kassen hatte klingeln lassen. Der Umsatzanstieg hatte die Prognosen übertroffen und der Nettogewinn je Aktie war weniger stark als von Analysten befürchtet zurückgegangen.

Für die Papiere des Chipherstellers AMD, der beim Umsatz besser als erwartet in das Jahr gestartet war, ging es dennoch um 2,63 Prozent auf 7,76 Dollar nach unten. Die Aktien des Flash-Speicherkarten-Spezialisten Sandisk sackten um mehr als elf Prozent ab – hier belastete ein enttäuschender Umsatzausblick für das zweite Quartal. Die Apple-Titel verloren vor Zahlen 2,55 Prozent auf 572,98 Dollar und gehörten damit zu den schwächeren Werten im Nasdaq 100. Der iPod- und iPad-Hersteller berichtet am kommenden Dienstag über die Entwicklung im zweiten Geschäftsquartal. Zudem prüft das Unternehmen angeblich Übernahmemöglichkeiten im Social-Media-Bereich. (awp/mc/pg/upd/ps)

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