US-Schluss: Dow verliert 1,3% auf 24’253 Punkte
New York – Präsident Donald Trump hat den US-Aktienmärkten am Montag eine weitere kalte Dusche verpasst. Die Anleger befürchteten eine weitere Verschärfung des weltweiten Handelskonflikts, denn die Regierung will US-Medien zufolge den Verkauf bestimmter Technologiefirmen an chinesische Investoren unterbinden. Dies sorgte vor allem bei Tech-Aktien für massive Verluste.
Der Dow Jones Industrial sackte zeitweise um mehr als 2 Prozent ab, gab seinen gesamten Juni-Gewinn auf und erreichte den tiefsten Stand seit Anfang Mai. Im späten Handel dämmte der Leitindex aber sein Minus ein. Grund dafür waren Aussagen von Peter Navarro, Chef des Nationalen Handelsrats. Dieser dämpfte Befürchtungen, wonach der Handelskonflikt die US-Wirtschaft schädigen werde. Letztlich verlor der Dow 1,33 Prozent auf 24’252,80 Punkte.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,37 Prozent auf 2717,07 Punkte nach unten. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 fiel zwischenzeitlich unter die Marke von 7000 Punkten und schloss mit einem Abschlag von 2,21 Prozent bei 7038,17 Zählern.
Unter den Einzelwerten waren die Aktien von Intel mit einem Minus von 3,4 Prozent das Schlusslicht im Dow. Das Analysehaus Nomura hatte seine Kaufempfehlung für die Titel des Halbleiterkonzerns einkassiert.
Die Anteilscheine von Apple gaben um 1,5 Prozent nach. Der Computerkonzern räumte ein, dass Tastaturen seiner neueren Macbook-Laptops anfällig für Probleme sein können und repariert sie kostenlos.
Der schwächelnde US-Industriekonzern General Electric (GE) verkauft sein Geschäft mit industriellen Gasmotoren an den Finanzinvestor Advent. Für den Teilbereich seiner Energieerzeugungssparte kassiert GE 3,25 Milliarden US-Dollar. GE-Papiere büssten 2,3 Prozent ein.
Dagegen stiegen die Anteilscheine von American Express um 1,4 Prozent. Zuvor hatte das oberste US-Bundesgericht mit knapper Mehrheit entschieden, dass für einen Verstoss des Kreditkarten-Konzerns gegen das Wettbewerbsrecht nicht genügend Beweise vorgelegt worden seien. Die US-Regierung hatte dem Unternehmen vorgeworfen, Einzelhändler dazu angehalten zu haben, Kundenkreditkarten von anderen Anbietern mit niedrigeren Gebühren nicht zu akzeptieren.
Harley-Davidson wird wegen der EU-Vergeltungszölle auf US-Waren einen Teil seiner Produktion aus den USA verlagern. Dadurch soll eine Preiserhöhung für Kunden in Europa vermieden werden. Bis die Verlagerung der Produktion binnen 9 bis 18 Monaten über die Bühne geht, will Harley diese Kosten selbst tragen. Allein für den Rest dieses Jahres bedeutet dies eine Belastung von 30 bis 45 Millionen Dollar. Harley-Titel sackten um 6 Prozent ab.
Die Aktien von Campbell Soup schnellten um 9,4 Prozent nach oben. Laut einem Pressebericht erwägt der Nahrungsmittelkonzern Kraft Heinz eine Übernahme des Dosensuppen-Produzenten. Die Papiere von Kraft Heinz zeigten sich nur wenig verändert.
Der Eurokurs machte im US-Handel weiter Boden gut und notierte zuletzt bei 1,1700 US-Dollar. Im europäischen Frühgeschäft hatte die Gemeinschaftswährung noch zeitweise bei 1,1629 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1700 (Freitag: 1,1648) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8547 (0,8585) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 4/32 Punkte auf 99 31/32 Punkte und rentierten mit 2,88 Prozent. (awp/mc/ps)