US-Schluss: Dow gibt 1,4% auf 18’067 Punkte nach

US-Schluss: Dow gibt 1,4% auf 18’067 Punkte nach

New York – Die Wall Street hat nach einem schwachen Wochenschluss und der anschliessenden Erholung am Dienstag wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Weiterhin bestimmt die Unsicherheit, ob die US-Notenbank Fed kommende Woche die Zinsen anheben wird, das Marktgeschehen. Höhere Zinsen würden festverzinsliche Wertpapiere gegenüber Aktien begünstigen.

Zum Schluss stand der Dow Jones Industrial 1,41 Prozent tiefer bei 18’066,75 Punkten. Damit setzte der US-Leitindex seinen Zickzack-Kurs fort – an den vergangenen Tagen hatten widersprüchliche Aussagen von US-Notenbankern zur künftigen Geldpolitik für Kurskapriolen gesorgt. Der marktbreite S&P-500-Index fiel am Dienstag um 1,48 Prozent auf 2127,02 Zähler und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,88 Prozent auf 4722,85 Punkte.

Unter den Einzelwerten stach Apple positiv heraus: Mit plus 2,38 Prozent setzten sich die Aktien an die Dow-Spitze. Wie der Mobilfunkanbieter T-Mobile US mitteilte, hat er an den vier vergangenen Verkaufstagen für Apples neues Smartphone-Modell iPhone 7 beziehungsweise iPhone 7 Plus so viele Vorbestellungen erhalten wie für keines der Modelle zuvor. Den Aktien der Deutsche-Telekom-Tochter gab dies allerdings keinen Schwung: Sie büssten in einem schwachen Branchenumfeld 1,28 Prozent ein.

Für die Anteilsscheine von Twitter ging es um 2,15 Prozent bergab. Unternehmenschef Jack Dorsey will den Kurznachrichtendienst unter anderem mit einem stärkeren Fokus auf Videos zu aktuellen Ereignissen aus der Krise führen. Das gut zehn Jahre alte Unternehmen kämpft mit Problemen: Die Zahl der Nutzer steckt bei rund 300 Millionen fest. Auch Dorsey gelang es in gut einem Jahr bisher nicht, die Verluste zu stoppen.

Beim US-Chiphersteller Intersil sorgte eine mehr als drei Milliarden US-Dollar schwere Übernahmeofferte des japanischen Konkurrenten Renesas für einen Kurssprung von 9,82 Prozent auf 21,70 Dollar. Die gebotenen 22,50 Dollar je Intersil-Aktie beinhalten einen knapp 14-prozentigen Aufschlag zum Schlusskurs vom Montag.

Bereits vor drei Wochen hatten Berichte über die bevorstehende Transaktion die Intersil-Papiere um mehr als 25 Prozent steigen lassen. Das Unternehmen hat begehrte Halbleiter für die Autobranche im Programm, wie etwa Chips zur Steuerung von Batterien in Elektro- und Hybridautos.

Die Aktien von Monsanto reagierten letztlich kaum auf eine Kreisemeldung, wonach Bayer sein Übernahmeangebot für den US-Agrarchemieriesen erneut erhöht hat und nun 129 Dollar je Monsanto-Papier bietet: Mit einem Minus von 0,83 Prozent auf 106,10 Dollar blieben sie deutlich unter der angeblichen Offerte der Deutschen.

Ähnlich lustlos fiel die Reaktion beim Industriegase-Produzenten Praxair auf Hoffnungen aus, mit dem überraschend angekündigten Führungswechsel beim deutschen Konkurrenten Linde könnte der eigentlich schon aufgegebene Zusammenschluss doch noch klappen: Die Praxair-Aktien standen nach kurzzeitigen Gewinnen am Ende wieder mit 0,45 Prozent im Minus.

Der Eurokurs hielt sich über 1,12 Dollar – zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1218 Dollar. Den Referenzkurs hatte die Europäische Zentralbank (EZB) auf 1,1247 (Montag: 1,1226) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8891 (0,8908) Euro. Am US-Staatsanleihenmarkt verloren richtungweisende zehnjährige Papiere 16/32 Punkte auf 98 Punkte und rentierten mit 1,72 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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