US-Schluss: Wieder leichte Verluste – Konsumdaten

US-Schluss: Wieder leichte Verluste – Konsumdaten

New York – Schwache Konsumdaten haben die US-Börsen am Donnerstag wieder etwas belastet. Sorgen wegen eines möglichen früheren Zinsanstiegs in den USA verunsicherten die Anleger nur kurz. Allerdings waren die Ausgaben der amerikanischen Verbraucher im Mai schwächer gestiegen als erwartet. Nach Zahlen des Handelsministeriums legten sie im Vergleich zum Vormonat nur um 0,2 Prozent zu. Bankvolkswirte hatten mit einem Zuwachs um 0,4 Prozent gerechnet. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA jedoch waren in der vergangenen Woche leicht gefallen.

Der Dow Jones Industrial büsste am Ende lediglich 0,13 Prozent auf 16 846,13 Punkte ein, nachdem er zwischenzeitlich mehr als 0,7 Prozent verloren hatte. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 0,12 Prozent auf 1957,22 Punkte nach unten. An der Technologiebörse Nasdaq bewegte sich der Auswahlindex Nasdaq 100 mit minus 0,01 Prozent auf 3826,91 Punkte kaum vom Fleck.

Die US-Notenbank indes könnte ihren Leitzins möglicherweise früher anheben als bisher gedacht. Der Chef der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, rechnet bereits Ende des ersten Quartals 2015 mit der ersten Zinserhöhung der Fed seit 2006. Der Währungshüter begründete seine Prognose mit der derzeit starken konjunkturellen Entwicklung in den USA. Bisher wird am Markt für Mitte 2015 eine erste Zinserhöhung in den USA erwartet. Bullard sei derzeit aber im geldpolitischen Rat der Fed nicht stimmberechtigt, relativierten Börsianer die Aussagen des Währungshüters.

Am Dow-Ende litten die Papiere des Einzelhändlers Wal-Mart Stores besonders unter den schwachen Konsumdaten. Sie fielen um 0,94 Prozent auf 74,91 US-Dollar. Titel des Konsumgüterproduzenten Procter & Gamble verbilligten sich um 0,88 Prozent.

Klares Schlusslicht im S&P 500 waren die Titel von Bed Bath and Beyond, die um mehr als sieben Prozent absackten. Das Einzelhandelsunternehmen hatte mit seiner Gewinnprognose für das zweite Geschäftsquartal die Analystenerwartungen verfehlt. Der Wettbewerb durch Online-Einzelhändler belaste das Geschäft, hiess es.

Ebenfalls zu den schwächsten Indexwerten zählten die Anteilsscheine von Philip Morris. Sie büssten 2,70 Prozent ein. Der Zigarettenhersteller hatte seine Gewinnprognose für 2014 gesenkt. Er machte dafür ungünstige Währungsentwicklungen und den Preisverfall in Australien verantwortlich.

Die Titel des ehemals im Dow notierten Aluminiumherstellers Alcoa hingegen zogen um 2,68 Prozent an. Der Konzern will für 2,85 Milliarden US-Dollar (knapp 2,1 Milliarden Euro) in bar und Aktien sein Flugzeuggeschäft mit dem Kauf des britischen Triebwerksteile-Spezialisten Firth Rixson voranbringen. Papiere von Iron Mountain sprangen gar um rund 20 Prozent nach oben. Das auf Dienstleistungen für das Informationsmanagement spezialisierte Unternehmen möchte sich in einen Immobilienfonds umwandeln und Barmittel an Investoren ausschütten.

Die für ihre Hero-Actionkameras bekannte US-Firma Gopro legte ein starkes Börsendebüt hin. Die Kalifornier hatten einen ersten Schwung Aktien zum anvisierten Höchstpreis von 24 Dollar unter die Anleger gebracht. Der Eröffnungskurs lag bei 28,65 Dollar – ein Plus von fast 20 Prozent auf den Ausgabepreis. Zum Handelsschluss kosteten die Titel 31,34 Dollar. (awp/mc/upd/ps)

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