US-Schluss: Dow gibt minim auf 20’094 Punkte nach
New York – Überwiegend mit Enttäuschung aufgenommene Wirtschaftsdaten und teils weniger erfreuliche Unternehmensbilanzen haben den Rekordlauf der US-Börsen am Freitag etwas gebremst. Zum Handelsschluss gab der Dow Jones Industrial um 0,04 Prozent auf 20’093,78 Punkte nach.
Dies tat gleichwohl einer ausgesprochen erfolgreichen Woche an der Wall Street keinen Abbruch. Der Leitindex gewann auf Wochensicht 1,3 Prozent, nachdem er am Mittwoch erstmals in seiner Geschichte den Sprung über die 20’000-Punkte-Hürde geschafft und am Tag darauf auch die Marke von 20 100 Punkten hinter sich gelassen hatte. Zudem hatten auch der S&P 500 und die Nasdaq-Börsen immer weitere Höchststände erklommen.
Am Freitag gab der breiter gefasste S&P 500 nun um 0,09 Prozent auf 2294,69 Punkte nach. Besser erging es dem Nasdaq 100 mit einem Plus von 0,22 Prozent auf 5168,06 Punkte. Bereits kurz nach der Eröffnung hatte das Technologiewerte-Barometer mit 5172,43 Punkten einen weiteren Rekord aufgestellt.
Die US-Wirtschaft war im Schlussquartal 2016 mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 1,9 Prozent deutlich schwächer als erwartet gewachsen. Das Plus wurde erheblich durch den Aussenhandel gebremst. Dies dürfte den neuen Präsidenten Donald Trump in seiner kritischen Haltung zum Freihandel bestärken, hiess es. Zudem waren die Neuaufträge für langlebige Güter im Dezember überraschend gesunken. Die Stimmung der US-Verbraucher hatte sich im Januar dagegen überraschend aufgehellt, wie die zweite Schätzung des von der Universität Michigan ermittelten Konsumklimas ergab.
Einige Aktien von Unternehmen mit Zahlenvorlage gaben teils kräftig nach. So verloren am Dow-Ende die Titel von Chevron 2,37 Prozent. Der Ölkonzern hatte zum Jahresende dank leicht erholter Ölpreise zwar wieder schwarze Zahlen geschrieben, Analysten hatten jedoch erheblich mehr erwartet.
Nach Vorlage von Geschäftszahlen rutschten auch die Anteile des Konsumgüterherstellers Colgate-Palmolive , der Kaffeehauskette Starbucks und des Netzwerkausrüsters Juniper kräftig ab.
Höhere Ticketpreise hatten der US-Fluggesellschaft American Airlines Ende 2016 etwas Rückenwind verschafft. Den Aktien nutzte dies nichts – sie verloren 5,32 Prozent. Die Anteile des Rüstungskonzerns und Flugzeugbauers Lockheed Martin waren ins Minus gedreht, nachdem bekannt geworden war, dass das Pentagon den Auftrag für den F-35-Kampfjet überprüfen will. Mit einem Abschlag von 0,58 Prozent gingen sie ins Wochenende.
Für die Papiere der Google-Mutter Alphabet ging es im Auswahlindex Nasdaq um 1,39 Prozent nach unten. Der Internet-Konzern hatte mit seinem Quartalsergebnis je Aktie die Erwartungen verfehlt. Einige Analysten äusserten sich dennoch positiv und verwiesen auf Belastungen durch Einmaleffekte.
Positive Vorzeichen gab es indes bei den Dow-Jones-Aktien Microsoft und Intel . Beim weltgrössten Chipkonzern hatten Zuwächse im lange schwächelnden PC-Geschäft für einen versöhnlichen Jahresausklang gesorgt. Wegen des Verkaufs der IT-Sicherheitssparte rechnet der Konzern allerdings nur mit einem stabilen Umsatz im laufenden Jahr. Die Titel waren mit einem Aufschlag von 1,12 Prozent unter den besten Werten im Leitindex. Ganz vorne mit plus 2,35 Prozent waren die Microsoft-Aktien. Der Software-Konzern hatte dank des weiterhin starken Wachstums im Cloud-Geschäft zum Jahresende mehr verdient als erwartet.
Der Kurs des Euro tat sich im New Yorker Freitagshandel mit der Marke von 1,07 Dollar schwer. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0696 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0681 (Donnerstag: 1,0700) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9362 (0,9346) Euro. Am US-Rentenmarkt gewannen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen 5/32 Punkte auf 95 26/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,48 Prozent. (awp/mc/upd/ps)