US-Schluss: Dow mit Stabilisierungsansatz

US-Schluss: Dow mit Stabilisierungsansatz

New York – Nach dem neuerlichen Kurseinbruch zur Wochenmitte haben die US-Aktienmärkte am Donnerstag eine moderate Erholung verbucht. Die jüngsten Befürchtungen über den Zustand der US-Konjunktur seien etwas in den Hintergrund getreten, hiess es am Markt. Mit dem US-Konjunkturpaket werde es vermutlich in diesem Jahr nichts mehr, glaubt Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. «Und es setzt sich auch die Gewissheit durch, dass ein Impfstoff länger brauchen wird als die zweite Infektionswelle.»

Der Dow Jones Industrial überwand im Handelsverlauf die Marke von 27’000 Punkten, fiel aber wieder merklich zurück und schloss mit einem Plus von 0,20 Prozent bei 26’015,61 Zählern. Am Mittwoch hatte der Dow um knapp 2 Prozent nachgegeben. Der marktbreite S&P 500 stieg am Donnerstag um 0,30 Prozent auf 3246,59 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,58 Prozent auf 10 896,47 Zähler, nachdem er tags zuvor um mehr als 3 Prozent abgesackt war.

Unter den Einzelwerten waren die Aktien von Goldman Sachs mit einem Plus von 4,8 Prozent der Spitzenreiter im Dow. Zuvor hatte die Schweizer Grossbank UBS die Papiere der Investmentbank von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft und das Kursziel von 220 auf 245 US-Dollar angehoben. Goldman erziele im gegenwärtig schwierigen Umfeld solide Resultate, schrieb Analyst Brennan Hawken und erhöhte seine Gewinnprognosen (EPS) für die Jahre 2020 sowie 2021. Am unteren Ende des Leitindex standen die Anteilsscheine von Boeing mit einem Kursrückgang von 3,4 Prozent.

Die Tesla-Papiere berappelten sich nach einer deutlich schwächeren Eröffnung und gewannen knapp 2 Prozent. Jüngst hatte Unternehmenschef Elon Musk Hoffnungen auf einen Durchbruch in der Batterien-Technologie enttäuscht. Zudem kämpft das Unternehmen mit technischen Problemen bei der Tesla-App, die Kunden mit ihren Autos verbindet.

Die Titel des potenziellen Tesla-Konkurrenten Nikola sackten um weitere 9,7 Prozent ab. Seit dem Rekordhoch im Juni haben sie mittlerweile rund 80 Prozent ihres Wertes eingebüsst. Nachdem Betrugsvorwürfe laut geworden waren und die Behörden Ermittlungen aufgenommen hatten, war Gründer und Unternehmenschef Trevor Milton zurückgetreten. Nun stufte das Finanzdienstleistungs- und Investmentunternehmen Wedbush Securities die Aktie ab.

Der jüngste Abwärtstrend beim Euro wurde im US-Handel gestoppt. Zuletzt stieg der Kurs der Gemeinschaftswährung auf 1,1673 US-Dollar, nachdem er im europäischen Geschäft noch bis auf 1,1626 Dollar gefallen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1645 (Mittwoch: 1,1692) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8587 (0,8553) Euro gekostet.

US-Staatsanleihen verzeichneten leichte Kursgewinne. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg zuletzt um 0,03 Prozent auf 139,55 Punkte. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen betrug 0,67 Prozent.

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