New York – Die US-Anleger haben nach den jüngsten Rekorden an der Wall Street erst einmal durchgeschnauft. Der Dow Jones Industrial schloss am Freitag nach sechs freundlichen Handelstagen 0,01 Prozent tiefer bei 21’080,28 Punkten. Der US-Leitindex erzielte damit ein Wochenplus von 1,32 Prozent. Die Anfang März geknackte Rekordmarke von 21 169 Punkten bleibt weiterhin in greifbarer Nähe.
Der marktbreite S&P-500-Index trat am Freitag mit einem Plus von 0,03 Prozent auf 2415,82 Punkte ebenfalls nahezu auf der Stelle. Am Donnerstag hatte er noch bei 2418,71 Punkten einen Höchststand erreicht.
Auch an der Technologiebörse Nasdaq war tags zuvor die Rally weitergegangen. Nun stand der Nasdaq 100 lediglich 0,17 Prozent höher bei 5788,36 Punkten. Am Montag findet dann wegen eines Feiertages kein Handel an der Wall Street statt.
Derweil war die US-Wirtschaft nicht ganz so schwach wie bislang befürchtet in das Jahr gestartet. Das Bruttoinlandsprodukt hatte im ersten Quartal laut einer zweiten Schätzung um auf das Jahr hochgerechnet 1,2 Prozent zum Vorquartal zugelegt. Die erste Erhebung hatte einen Zuwachs um 0,7 Prozent ergeben, für die zweite Schätzung hatten Volkswirte ein Wachstum von 0,9 Prozent erwartet. Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba äusserte sich dennoch skeptisch: «Das Wachstum in den ersten drei Monaten des Jahres ist enttäuschend und dem vergleichsweise schwachen Konsumzuwachs geschuldet.»
Unter den grossen Technologiewerten blieb die Frage spannend, ob demnächst nun die Amazon-Papiere oder die A-Aktien der Google-Mutter Alphabet zuerst den Sprung über die Marke von 1000 Dollar schaffen werden. Am Donnerstag noch hatten die Anteilscheine des Online-Händlers Amazon die Nase leicht vorn: Sie verfehlten im Handelsverlauf die runde Marke um nur 1 Dollar. Am Freitag nun wagten sie einen neuen Anlauf, bevor ihnen etwas die Luft ausging. Am Ende lagen die Amazon-Papiere 0,24 Prozent im Plus bei 995,78 Dollar. Die A-Aktien von Alphabet zogen auf bis zu 996,39 Dollar an, bevor auch sie nur moderat im Plus schlossen.
Für die Papiere von Nvidia ging es um 2,59 Prozent nach oben. Der japanische Telekom- und Medienkonzern Softbank erwäge, den Anteil an dem Grafikchiphersteller über die Zeit auszubauen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die Aktien des erst Ende September an die Börse gegangenen Softwareunternehmens Nutanix profitierten mit plus 11,50 Prozent von überraschend guten Umsatzzahlen im dritten Geschäftsquartal.
Im Dow hatten die Anteilscheine des Unterhaltungskonzerns Walt Disney mit einem Plus von gut 1 Prozent den ersten Platz inne. Schlusslicht waren die Aktien des Baumarktkonzerns Home Depot mit minus 1 Prozent.
Der Euro geriet nach den US-Daten unter Druck und notierte zuletzt bei 1,1171 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1196 (Donnerstag: 1,1214) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8932 (0,8917) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen legten nach einem verkürzten Handel um 2/32 Punkte auf 101 4/32 Punkte zu. Sie rentierten mit 2,246 Prozent. (awp/mc/ps)