US-Schluss: Starke Fortsetzung der jüngsten Aufholjagd

Boerse

New York – Am New Yorker Aktienmarkt haben die Kurse am Donnerstag ihre Aufholjagd vom Vortag auf beeindruckende Weise fortgesetzt. Der marktbreite und damit besonders aussagekräftige S&P 500 machte seine in dieser Woche aufgelaufenen Verluste mit plus 1,88 Prozent auf 2938,09 Punkte ebenso vollständig wett wie der technologielastige Nasdaq 100 , der 2,29 Prozent gewann auf 7724,83 Zähler.

Auch der Leitindex Dow Jones Industrial war mit plus 1,43 Prozent auf 26 378,19 Punkte in guter Form und steht damit seit dem Schluss am vergangenen Freitag mit weniger als einem halben Prozent im Minus. Alle drei Indizes schlossen an diesem Donnerstag nur knapp unter ihren Tageshochs.

Noch zu Wochenbeginn hatte eine weitere Eskalationsstufe im Handelskrieg zwischen den USA und China eine Verkaufswelle ausgelöst. Dass Anleger am Donnerstag wieder zuversichtlicher wurden, ging auch zurück auf gute Konjunkturdaten aus China zusammen mit vorerst ausbleibenden negativen Nachrichten von der amerikanisch-chinesischen Handelsfront. Zudem hatte der chinesische Yuan zum US-Dollar wieder etwas zugelegt. Auch dies beruhigte etwas, nachdem die chinesische Währung zu Beginn der Woche deutlich abgewertet und die Furcht zugenommen hatte, dass aus dem Handelskonflikt auch ein Währungskrieg werden könnte.

Am Aktienmarkt gab es am vorletzten Handelstag der Woche bei einigen Werten recht deutliche Kursausschläge, etwa bei den Papieren von Lyft . Der Fahrdienstvermittler hatte nach einem besser als erwartet ausgefallenen Quartal seine Umsatzprognosen für das laufende Quartal sowie das Jahr hochgeschraubt. Auch der Verlust werde im laufenden Jahr geringer ausfallen als zuvor in Aussicht gestellt, sagte Firmenchef Logan Green.

Analyst Douglas Anmuth von der US-Bank JPMorgan sprach von einem beeindruckenden zweiten Quartal. Die Lyft-Aktien verteuerten sich um 3 Prozent und beförderten dabei auch die Papiere des Rivalen Uber , der nach Börsenschluss seine Zahlen vorlegte, um mehr als 8 Prozent nach oben.

Einen pechschwarzen Tag erlebten hingegen die Anleger des Ketchup-Produzenten Kraft Heinz . Weil der US-Konzern mit seinen Zahlen für das erste Halbjahr enttäuschte und dem neuen Konzernchef Miguel Patricio das nötige Vertrauen fehlt, um eine Prognose für die weitere Entwicklung zu geben, sackten die Papiere bereits im frühen Handel auf ein Rekordtief von 26,05 US-Dollar. Mit 28,21 Dollar und einem Abschlag von 8,62 Prozent gingen sie über die Ziellinie.

Die Aktien von Symantec sprangen um 12,30 Prozent hoch. Sie wurden von einem Bericht des «Wall Street Journal» beflügelt. Dort hiess es unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, der Chiphersteller Broadcom könnte Symantecs Geschäft mit Unternehmenskunden kaufen, nachdem Verhandlungen zum Kauf der gesamten Cybersicherheitsfirma gescheitert sind. Nach Börsenschluss bestätigte Broadcom den Zukauf.

Im Dow erholten sich die Anteile von Walt Disney mit plus 2,25 Prozent etwas von ihrem Vortagesrutsch. Für die Anteile des Sportartikelherstellers Nike ging es nach Zahlen vom Konkurrenten Adidas um 2,12 Prozent hoch. Adidas waren in Frankfurt hingegen abgerutscht.

ExxonMobil und Chevron gewannen 2,67 beziehungsweise 3,47 Prozent. Die Ölpreise hatten an diesem Donnerstag zugelegt und einen Teil der deutlichen Verluste vom Vortag wettgemacht.

Der Euro gab im US-Handel etwas nach und kostete zuletzt 1,1183 US-Dollar. Händler verwiesen dazu auf die jüngste politische Entwicklung in Italien, wo Innenminister und Lega-Chef Matteo Salvini keine Zukunft mehr für das Regierungsbündnis mit der Fünf-Sterne-Bewegung sieht und Neuwahlen fordert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1193 (Mittwoch: 1,1202) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8934 (0,8927) Euro gekostet.

Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 6/32 Punkte auf 99 6/32 Punkte und rentierten mit 1,71 Prozent. (awp/mc/pg)

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