New York – Die US-Aktienmärkte haben am Mittwoch moderat positiv auf die jüngsten geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed reagiert und fester geschlossen. Gemischt ausgefallene Quartalsberichte grosser US-Firmen sorgten für Licht und Schatten. Besonders positiv fielen die Geschäftszahlen einiger Unternehmen aus dem Technologiesektor auf.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 0,61 Prozent bei 26 539,57 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,24 Prozent auf 3258,44 Zähler aufwärts. Der Nasdaq 100 gewann ebenfalls 1,24 Prozent auf 10 662,98 Punkte.
Die Fed behält ihre Nullzinspolitik bei und beliess den Leitzins in einer Spanne von 0 bis 0,25 Prozent. Volkswirte hatten einhellig mit dieser Entscheidung gerechnet. Die Notenbank wolle die Zinsen so lange niedrig lassen, bis die US-Wirtschaft die aktuelle Krise überwunden habe, heisst es in einer Mitteilung zur Zinsentscheidung. Die Fed werde bis dahin alle Instrumente nutzen um die Wirtschaft zu stützen.
Die Notprogramme der US-Notenbank sollen die amerikanische Wirtschaft stabilisieren, aber entscheidend wird letztlich die Eindämmung der Coronavirus-Pandemie sein. Das war am Mittwoch die klare Warnung der Federal Reserve mit Blick auf den weiteren Ausblick für die grösste Volkswirtschaft der Welt.
Unter den Einzelwerten bildeten die Aktien von Boeing mit minus 2,8 Prozent das Schlusslicht im Dow. Die Corona-Krise hatte dem Flugzeugbauer im abgelaufenen Quartal einen höheren Verlust eingebrockt als prognostiziert. Zudem stellt der Konzern 2022 die Produktion des Jumbo-Jets 747 nach mehr als 50 Jahren ein.
Apple-Papiere gehörten mit einem Gewinn von 1,9 Prozent zu den Lieblingen im Dow. Analyst Matthew Cabral von der Credit Suisse ist optimistisch, dass die an diesem Donnerstag anstehende Quartalsbilanz des iPhone-Herstellers positiv ausfällt. Er hob seine Schätzungen an und erwartet, dass das Geschäft mit iPhones, iPads und auch Macs gut gelaufen ist.
General Electric (GE) und General Motors (GM) konnten mit minus 4,4 Prozent beziehungsweise minus 1,7 Prozent nicht überzeugen. Die GM-Anleger zeigten sich negativ überrascht, dass der grösste US-Autobauer die Umsatzerwartungen im zweiten Quartal verfehlt hatte. Bei der einstigen Industrie-Ikone GE enttäuschte das bereinigte Quartalsergebnis.
AMD sprangen um mehr als zwölf Prozent hoch und waren damit Spitzenwert im Auswahlindex Nasdaq 100. Während der Chip-Riese Intel mit Verzögerungen bei seiner nächsten Prozessor-Generation kämpft, ist der kleinere Konkurrent auf Aufholjagd und lag mit seinen zur Zahlenvorlage ebenfalls bekannt gegebenen Prognosen zum laufenden Quartal über den Analystenerwartungen.
Die Papiere des Online-Auktionshauses Ebay büssten trotz besser als erwartet ausgefallener Quartalszahlen 3,2 Prozent ein. Allerdings ist die Aktie in letzter Zeit bereits sehr stark gestiegen, so dass am Markt auf Gewinnmitnahmen verwiesen wurde.
Überzeugen konnte die Kaffeehaus-Kette Starbucks , deren Geschäftsbericht trotz der Einbrüche durch die Covid-19-Krise besser als befürchtet ausfiel. Die Aktie stieg um 3,7 Prozent.
Der Kurs des Euro sprang im US-Handel nach den Äusserungen Powells kurzzeitig über die Marke von 1,18 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit September 2018. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1787 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1725 (Dienstag: 1,1717) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8529 (0,8535) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen verharrten bei 100 14/32 Punkten und rentierten mit 0,58 Prozent. (awp/mc/pg)