New York – Grünes Licht für Reformen in Italien und eine überraschend gute Verbraucherstimmung in den USA haben die wichtigsten US-Indizes am Freitag deutlich angetrieben. Der Dow Jones Industrial sprang in der ersten Handelsstunde wieder über die Marke von 12.000 Punkten und gewann 2,28 Prozent auf 12.165,30 Zähler. Der S&P 500 zog um 2,07 Prozent auf 1.265,34 Punkte an. An der Technologiebörse Nasdaq kletterte der Composite-Index um 1,88 Prozent auf 2.674,58 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 verbesserte sich um 1,70 Prozent auf 2.351,43 Punkte. Die US-Staatsanleihen werden vor dem Wochenende nur in einer verkürzten Sitzung gehandelt.
Italien hat einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Beendigung der tiefen Regierungskrise gemacht. Der Senat billigte am Freitag ein Reform- und Sparpaket zur Eindämmung der Schuldenkrise. Die Abstimmung in der grossen Kammer, dem Abgeordnetenhaus, wird für diesen Samstag erwartet. Danach könnte Ministerpräsident Silvio Berlusconi zurücktreten und Ex-EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti mit der Regierungsbildung beauftragt werden, wie italienische Medien übereinstimmend berichteten. Auch Daten der Uni Michigan sorgten für positive Stimmung: Der Konsumklima-Index hatte sich von 60,9 Punkten im Vormonat auf 64,2 Zähler verbessert – Volkswirte hatten lediglich mit 61,5 Punkten gerechnet.
An der Dow-Spitze setzten sich die Aktien von Walt Disney nach einem Gewinnsprung mit plus 7,10 Prozent klar ab. Vor allem die Einnahmen der Disney-Familienprogramme und der ESPN-Sportkanäle füllten dem Unterhaltungskonzern im vierten Geschäftsquartal die Kasse. Auch die zuletzt in der Gunst der Anleger nicht hoch stehenden Bankentitel zogen deutlich an: So gewannen Papiere von JPMorgan 2,57 Prozent, während Aktien der Bank of America gar um 3,65 Prozent anzogen.
Caterpillar verteuerten sich um 3,23 Prozent. Der weltgrösste Baumaschinenhersteller will sein China-Geschäft mit der Übernahme des in Hongkong notierten Spezialausrüster ERA Mining Machinery stärken. Das US-Unternehmen, das den Bergbau als eine der Wachstumsindustrien ausgemacht hat, bietet dafür nach eigenen Angaben 887 Millionen Dollar. Der Kaufpreis entspreche einer Prämie von 33 Prozent auf den letzten Schlusskurs der ERA-Aktie.
Nvidia stiegen dagegen als Nachzügler in der Berichtssaison nur um moderate 0,14 Prozent. Umsatz und Gewinn des Grafikkartenherstellers lagen im dritten Quartal über den Analystenschätzungen. (awp/mc/upd/ps)