New York – Nach zuletzt zwei schwachen Handelstagen hat der Dow Jones am Freitag moderat zugelegt. Als leichte Stütze wurde am Markt eine vorübergehende Entspannung am europäischen Anleihemarkt angesehen. Nach einer Handelsstunde behauptete sich der Leitindex 0,27 Prozent höher bei 11.803,04 Punkten. Der S&P 500 lag knapp mit 0,09 Prozent im Plus bei 1.217,20 Punkten. Die Technologiewerte an der Nasdaq dagegen gaben nach: Der Composite-Index verlor 0,34 Prozent auf 2.579,11 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 0,47 Prozent auf 2.261,31 Punkte.
Nachdem am Donnerstag insbesondere die Märkte Spaniens und Frankreichs unter Beschuss geraten waren, gaben die Risikoaufschläge vieler europäischer Staatstitel am Freitag deutlich nach. Aus Händlerkreisen hiess es, die Europäische Zentralbank (EZB) kaufe erneut Anleihen der unter Druck geratenen Länder auf und stütze damit deren Kurse. Allerdings blieben Anleger vor dem Wochenende zurückhaltend: Insbesondere in Spanien wird bereits auf die vorgezogene Parlamentswahl am Wochenende geblickt. Etwas positives gab es indes aber auf Konjunkturseite zu vermelden: In den USA waren die Frühindikatoren im Oktober überraschend deutlich gestiegen.
Die am Vortag besonders schwachen Werte zählten im Gegenzug am Freitag zu den grössten Gewinnern im Dow Jones. Hewlett-Packard nahmen mit plus 3,99 Prozent die Spitze ein. Alcoa-Titel, die am Vortag unter kräftig nachgebenden Rohstoffpreisen gelitten hatten, gewannen 1,25 Prozent hinzu.
Ferner legten Boeing um rund 1,5 Prozent auf 67,11 US-Dollar zu. Der Flugzeugbauer hatte mit der indonesischen Fluggesellschaft Lion Air einen Vorvertrag über den Kauf von 230 Mittelstreckenjets vom Typ 737 abgeschlossen. Zudem besteht die Option auf einen weiteren Erwerb von 150 Maschinen. Der Wert des rekordverdächtigen Auftrags wird bei einer Ausübung aller Optionen auf bis zu 36 Milliarden Dollar geschätzt.
Ausserhalb des Leitindex kletterten die Aktien des vor der Fusion mit der Deutschen Börse stehenden Börsenbetreibers NYSE Euronext um fast 3 Prozent in die Höhe. Beide Parteien zeigen sich bei ihrem Zusammenschluss zum weltgrössten Börsenbetreiber zu Zugeständnissen an die europäischen Wettbewerbshüter bereit. Die Amerikaner wollen ihr gesamtes Europa-Geschäft mit Derivaten auf Einzelaktien abgeben, um Brüssel zu besänftigen.
Zahlen standen nur noch unter den Nebenwerten auf dem Programm. Die Sportschuh-Handelskette Foot Locker hatte mit ihren am Vorabend vorgelegten Zahlen die Erwartungen übertroffen. Die Papiere profitierten mit plus 2,29 Prozent davon. Aktien des Anbieters von Softwarelösungen Salesforce.com dagegen sackten wegen enttäuschender Auftragseingänge im dritten Quartal um mehr als 9 Prozent ab. (awp/mc/upd/ps)