Dow im Minus – Zahlen und Schuldenstreit im Blick

Dow im Minus – Zahlen und Schuldenstreit im Blick

New York – Der US-Aktienmarkt hat am Dienstag Kursverluste hinnehmen müssen. Angesichts einer Flut gemischt aufgenommener Unternehmenszahlen gestaltete sich das Minus an der Technologiebörse-Nasdaq geringer als bei den Standardwerte-Indizes. Jenseits einzelner Konzernresultate drückte nach wie vor der ungelöste Streit zwischen Republikanern und Demokraten über die Schuldenobergrenze auf die Stimmung.

Auch ein im Juli stärker als erwartet aufgehelltes Verbrauchervertrauen in den USA konnte die Stimmung nicht drehen.

Der Leitindex Dow Jones Industrial büsste 0,73 Prozent auf 12.500,28 Punkte ein, der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,53 Prozent auf 1.330,33 Punkte. An der Nasdaq sank der Nasdaq 100 um 0,17 Prozent auf 2.420,04 Punkte gut, der Composite-Index gab um 0,31 Prozent auf 2.833,97 Punkte nach.

Deutlich im Plus lagen die Papiere von Broadcom, die sich um 10,66 Prozent auf 38,63 US-Dollar verteuerten. Der Zulieferer für die Apple-Bestseller iPhone und iPad hatte mit seinem Umsatzausblick für das dritte Quartal für eine positive Überraschung gesorgt. Gleiches galt für den chinesischen Suchmaschinenbetreiber und Google-Konkurrenten Baidu , dessen Aktien rund fünfeinhalb Prozent gewannen.

Biogen Idec kletterten um 1,19 Prozent auf 105,23 Dollar. Das US-Biotechunternehmen hatte zwar im zweiten Quartal aufgrund von Einmalkosten im Zusammenhang mit seinem Krebsmittel Rituxan weniger verdient als noch ein Jahr zuvor. Da Biogen aber eigene Aktien am Markt zurückgekauft hatte, war der Gewinn je Aktie gestiegen.

Besser als der Markt schlugen sich nach Zahlen vom Vorabend auch die Anteilsscheine von Texas Instruments mit plus 0,57 Prozent auf 31,65 Dollar. Der Chiphersteller hatte zwar die Auswirkungen des schweren Erdbebens in Japan zu spüren bekommen, so dass der Umsatz im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Prozent zurückgegangen war. Der Nettogewinn war sogar um 13 Prozent gesunken. Doch die Delle soll nur kurzfristiger Natur sein, wie das Management bei der Zahlenvorlage betont hatte. «Wir erwarten Wachstum im dritten Quartal», hatte Konzernchef Rich Templeton gesagt.

Ein ganz anderes Bild bot sich bei den Titeln von Netflix , die knapp zehn Prozent einbüssten. Der Online-Videoservice hatte mit seinem Ausblick enttäuscht. Zudem waren die Papiere am Vortag kräftig gestiegen. In Medienberichten hatte es geheissen, Netflix befinde sich in Verhandlungen mit dem Animationsstudio Dreamworks über exklusive Streamingrechte.

Beim Autobauer Ford liess ein überraschend starkes Quartalsergebnis derweil die Aktien um 0,19 Prozent auf 13,19 Dollar steigen. Der Logistikkonzern und Deutsche-Post-Konkurrent UPS hatte indes im zweiten Quartal einen Gewinnsprung hingelegt. Allerdings hatte das Management auch betont, dass sich die US-Wirtschaft wohl weiter nur schleppend entwickeln dürfte. Die Anteilsscheine reagierten darauf mit einem Minus von 5,10 Prozent auf 70,27 Dollar.

Für die Aktien des Mischkonzerns 3M Company ging es trotz eines starken Quartals und weiter optimistischer Zukunftserwartungen um mehr als vier Prozent nach unten. Auch die bestätigte Umsatzprognose half den Papieren nicht. Börsianer bemängelten, dass die Resultate lediglich im Rahmen der Erwartungen gelegen hätten und daher eine positive Überraschung ausgeblieben sei. Der Fotospezialist Eastman Kodak hatte im zweiten Quartal unter anderem aufgrund gestiegener Rohstoffkosten einen Verlust eingefahren, der noch grösser als befürchtet ausgefallen war. Die Papiere lagen zuletzt mit minus 0,86 Prozent bei 2,31 Dollar.

Lockheed Martin schliesslich hatte nach einem Umsatzanstieg im zweiten Quartal seine Gesamtjahresziele nach oben geschraubt, woraufhin die Aktien des US-Rüstungsriesen gegen den Trend 2,18 Prozent auf 81,03 Dollar gewannen.  (awp/mc/pg)

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