New York – Eine positiv verlaufene Auktion spanischer Geldmarktpapiere hat die US-Börsen am Dienstag gestützt. Das Euro-Mitgliedsland hatte sich zu deutlich geringeren Zinsen refinanzieren können. Auch der überraschend gestiegene ZEW-Index aus Deutschland sorgte Händlern zufolge für Kauflaune. Nicht ganz so gut wie erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelsumsätze indes verhinderten grössere Gewinne.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 0,80 Prozent auf 12.117,01 Punkte und machte damit einen Teil seiner zu Wochenbeginn erlittenen Verluste wieder wett. Der S&P 500 rückte am Dienstag um 0,75 Prozent vor auf 1.245,72 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq legte der Composite-Index um 0,65 Prozent zu auf 2.629,18 Punkte, während der Auswahlindex Nasdaq 100 0,61 Prozent auf 2.306,33 Punkte gewann.
Am Abend blicken Investoren auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank. Die Fed dürfte allerdings keine wesentlichen Entscheidungen treffen. Der Leitzins wird aller Voraussicht nach weiter nahe null Prozent liegen, heisst es übereinstimmend aus mehreren volkswirtschaftlichen Abteilungen von Banken. Auch ein neues Kaufprogramm für Staatsanleihen ist demnach nicht zu erwarten. Im geldpolitischen Ausschuss FOMC dürfte sich die Diskussion vielmehr auf die künftige Kommunikationsstrategie konzentrieren. So erwägt die Fed seit längerem, ihre Entscheidungen an konkrete Zielgrössen zu binden, um ihre Geldpolitik berechenbarer zu machen.
Nach den Einzelhandelsumsätzen gerieten entsprechende Werte aus diesem Sektor in Bewegung. So sanken Wal-Mart Stores um 0,19 Prozent auf 57,98 US-Dollar. Die Titel von Best Buy sackten um mehr als 11 Prozent ab, weil der auf Unterhaltungselektronik fokussierte Einzelhändler mit seinem Gewinnausweis zum dritten Quartal die Erwartungen der Experten verfehlt hatte.
Die Aktien von DuPont verteuerten sich im Dow um 1,32 Prozent auf 44,49 Dollar. Der Chemiekonzern rechnet im kommenden Jahr mit einem Gewinnanstieg. So soll der Überschuss 2012 auf 4,20 bis 4,40 Dollar je Aktie klettern. Die Gewinnprognose für das laufende Jahr hatte DuPont am vergangenen Freitag allerdings gesenkt.
Mit einer Grossbestellung über 150 spritsparende Mittelstrecken-Jets macht der US-Flugzeugbauer Boeing verlorenes Terrain gegenüber dem europäischen Erzrivalen Airbus gut. Insgesamt haben die Amerikaner nun feste Aufträge und Vorverträge für mehr als 900 Maschinen des neuen Typs 737 MAX in ihren Büchern stehen. Die EADS-Tochter Airbus kommt bei ihrem Konkurrenzmodell A320neo auf rund 1.200 feste Bestellungen. Boeing-Titel gewannen an der Spitze des US-Leitindex 2,03 Prozent auf 72,34 Dollar.
Im Blick standen auch die Aktien von Morgan Stanley , für die es um mehr als drei Prozent nach oben ging. Durch die Beilegung eines Rechtsstreits mit dem Finanzdienstleister MBIA seien Unsicherheiten beseitigt und Risiken gesenkt worden, teilte Morgan Stanley mit. Die Anteilsscheine von MBIA zogen um mehr als vier Prozent an. (awp/mc/pg)