New York – Die wichtigsten US-Börsen haben am Montag im frühen Handel zugelegt. Wie in Europa stehen laut Händlern auch an der Wall Street die bereits seit Monaten laufenden Verhandlungen über einen Schuldenschnitt für Griechenland im Mittelpunkt, nachdem eine Einigung nun in Kürze erwartet wird. Die Gespräche über einen freiwilligen Schuldenverzicht privater Gläubiger Griechenlands dürften nach den Worten des deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble bis Monatsschluss beendet werden.
Der Leitindex Dow Jones Industrial (DJIA) legte um 0,20 Prozent auf 12.745,60 Punkte zu. Der S&P 500 gewann 0,38 Prozent auf 1.320,42 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Composite-Index 0,41 Prozent auf 2.798,32 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 0,53 Prozent auf 2.449,82 Punkte vor. Wichtige Konjunkturdaten stehen an diesem Tag nicht auf der Agenda. Quartalszahlen legte der Ölkonzern Halliburton vor. Nach Börsenschluss wird zudem der Geschäftsbericht von Texas Instruments erwartet.
Im DJIA waren vor allem die Bankenwerte gefragt: An der Spitze legten die Papiere der Bank of America um 3,39 Prozent zu und die von JPMorgan gewannen 1,20 Prozent. Im S&P-100-Index stiegen die Aktien der Citigroup um 1,92 Prozent und die von Goldman Sachs um 1,54 Prozent. Morgan Stanley und Wells Fargo verbuchten ein Plus von jeweils knapp unter einem Prozent.
Die Titel von Research In Motion (RIM) waren aufgrund des Chefwechsels beim Blackberry-Hersteller mit minus 6,76 Prozent auf 15,85 US-Dollar Schlusslicht im Nasdaq 100. Der bisher für das Tagesgeschäft zuständige Thorsten Heins wird neuer Vorstandsvorsitzender, wie das Unternehmen am Sonntag mitgeteilt hatte. Heins löst das zuletzt heftig kritisierte Führungsduo Mike Lazaridis und Jim Balsillie ab. Allerdings betonte der Deutsche nun, dass er keinen Grund für einen «drastischen Wandel» im Unternehmen sehe, was Investoren enttäuschte. Auch Analysten äusserten sich eher skeptisch über die Neubesetzung des Chefpostens mit einem Mann aus den eigenen Reihen des Unternehmens.
Der US-Ölförderer-Dienstleister Halliburton verzeichnete im vierten Quartal wegen hoher Nachfrage in seinem Heimatmarkt einen Umsatz- und Gewinnschub. Die Aktie büsste dennoch knapp vier Prozent ein. Die Amerikaner streiten seit Längerem mit dem Ölkonzern BP darüber, wer die milliardenschweren Kosten der Katastrophe an der Ölplattform «Deepwater Horizon» zahlen muss, die vor anderthalb Jahren weite Teile der Küste am Golf von Mexiko verseucht hatte. Halliburton war für die Zementarbeiten am Bohrloch der explodierten Ölplattform zuständig. Über Monate strömten riesige Mengen Öl ins Meer und verseuchten grosse Teile der US-Küste. Die Aktien von Texas Instruments verloren vor der Veröffentlichung der Zahlen des Chipherstellers 0,65 Prozent auf 33,42 Dollar. (awp/mc/ps)