New York – Die Bereitschaft der US-Notenbank zur weiteren Stützung der heimischen Wirtschaft sowie gute Konjunkturdaten aus China haben den US-Börsen am Mittwoch Auftrieb gegeben. Nach der Talfahrt der vergangenen drei Handelsstage legte der US-Leitindex Dow Jones Industrial um 1,17 Prozent auf 12.593,06 Punkte zu und baute damit seine Gewinne seit dem Handelsstart weiter aus.
Der breiter gefasste S&P 500 stieg um 1,18 Prozent auf 1.329,13 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq erholte sich der Auswahlindex Nasdaq 100 mit plus 1,30 Prozent auf 2.374,16 Zähler. Der breitere Composite-Index gewann 1,39 Prozent auf 2.820,46 Punkte.
US-Notenbankchef Ben Bernanke referierte zum Börsenstart vor den beiden Häusern des US-Kongresses über die Geldpolitik der Vereinigten Staaten und schloss dabei erneute Käufe von Staatsanleihen zur Stützung der Konjunktur nicht aus. Zudem nahmen die Anleger es positiv aus, dass in China, der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt, die Gefahr einer «harten Landung» der Wirtschaft gebannt zu sein scheint. Trotz der Bremsmanöver im Kampf gegen die hohe Inflation hatte sich das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal weniger als erwartet verlangsamt.
Ein Zukauf liess die Titel von Electronic Arts zur kurzzeitig absacken. Zuletzt gaben sie um moderate 0,12 Prozent auf 24,14 US-Dollar nach und wurde dabei wohl auch von einer positiven Studie der UBS gestützt. Der Spiele-Spezialist stösst mit der Übernahme von PopCap Games, dem Hersteller von Titeln wie «Plants vs. Zombies», «Bejeweled» oder «Zuma», tiefer in die Welt der Online-Spiele vor. Die Übernahme soll bis zu 1,3 Milliarden Dollar (900 Millionen Euro) kosten.
Die schweizerische Grossbank UBS, die das Kursziel der Aktie daraufhin und auch nach Zahlenvorlage von 25,00 auf 27,00 Dollar anhob, kommentierte: PopCap sei eines der wichtigsten Entwicklungsstudios für Smartphones, soziale Netzwerke wie Facebook, PCs und Tablets. Zudem habe Electronic Arts mit seinen vorläufigen Zahlen zum ersten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen und die Jahresprognose bekräftigt. Die Einstufung der Aktie bleibe auf «Buy».
Zu den grössten Gewinnern im Dow Jones zählten die Titel der Bank JPMorgan. Sie erholten sich etwas von ihren vorangegangenen Verlusten und stiegen um 2,11 Prozent auf 40,22 Dollar. Die Bank wird am Donnerstag ihre Quartalszahlen bekanntgeben. Die Aktien der Bank of America gewannen 1,18 Prozent auf 10,33 Dollar. Citigroup stiegen um 2,18 Prozent auf 39,92 Dollar. Die im S&P-100-Index notierte Bank veröffentlicht ihren Geschäftsbericht am Freitag.
Positive Analystenkommentare gaben Google und Amazon Auftrieb. Google rückten um 1,47 Prozent auf 541,85 Dollar vor und Amazon um 1,66 Prozent auf 214,72 Dollar. JPMorgan nahm die Beobachtung beider Unternehmen mit «Overweight» auf.
Die Aktien der News Corp gewannen 4,04 Prozent auf 15,97 Dollar. Der US-Medienkonzern von Rupert Murdoch hatte als Folge der Abhöraffäre seiner britischer Zeitungen sein Gebot für die britische Senderkette British Sky Broadcasting (BSKYB) zurückgezogen. Damit reagierte Murdoch auf eine Forderung der britischen Politik. (awp/mc/upd/ss)