US-Eröffnung: Uneinheitlich

US-Eröffnung: Uneinheitlich

New York – Der US-Aktienmarkt hat am Donnerstag uneinheitlich auf Unternehmenszahlen und Konjunkturdaten reagiert. Nachdem die Hoffnung auf eine Lösung in den Gesprächen zur griechischen Umschuldung zunächst die Kurse stützte, gaben die Indizes nach schwächer als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten etwas nach. Der Leitindex Dow Jones Industrial gewann zuletzt noch 0,24 Prozent auf 12.788,21 Punkte. Der S&P 500 hingegen gab 0,13 Prozent auf 1.324,33 Punkte ab.

An der Technologiebörse Nasdaq ging es ebenfalls nach unten: Der Composite-Index verlor 0,16 Prozent auf 2.813,70 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 lag ebenfalls im Minus mit 0,13 Prozent bei 2.462,43 Punkten.

Griechenland und seine privaten Geldgeber arbeiten weiter mit Hochdruck an einer Kompromisslösung zum geplanten Schuldenschnitt für das pleitebedrohte Land. Der Chef des Internationalen Bankenverbandes (IIF), Charles Dallara, soll am Donnerstagabend mit Regierungschef Lucas Papademos und Finanzminister Evangelos Venizelos zusammentreffen.

In den USA waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stärker als erwartet auf 377.000 gestiegen. Bei den Frühindikatoren und den Verkäufen neuer Häuser hatten die Experten ebenfalls mit etwas besseren Zahlen gerechnet. Der Auftragseingang für langlebige Güter war hingegen stärker als erwartet ausgefallen. Statt um wie von Ökonomen erwartet 2,0 Prozent legten sie um 3,0 Prozent zu.

Zahlreiche Unternehmen legten bereits vor Börsenstart ihre Zahlen vor. Am überzeugendsten schnitten dabei Caterpillar ab, die mit ihrem Quartalsbericht die Erwartungen von Analysten bei Umsatz und Gewinn deutlich übertrafen. Die Aktie des Baumaschinenherstellers gewann 3,00 Prozent. Der Mischkonzern 3M konnte mit seinen Zahlen dank starker Nachfrage aus dem Luftfahrt- und Autosektor ebenfalls positiv überraschen – die Papiere stiegen um 0,97 Prozent.

Der Telefonkonzern AT&T enttäuschte mit seiner ersten Berichterstattung nach dem Scheitern des Kaufs von T-Mobile USA. Die Zahlungen an die Deutsche Telekom wegen der gescheiterten Übernahme, Verluste im konzerneigenen Pensionsfonds und Abschreibungen lasteten auf dem Ergebnis – allein im vierten Quartal verlor der Konzern 6,7 Milliarden Dollar. Während die Experten mit den Kosten der am Widerstand der Kartellbehörden gescheiterten Übernahme gerechnet hatten, kamen die anderen Milliarden-Belastungen überraschend dazu. Analysten hatten nur mit einem Minus im niedrigen dreistelligen Millionenbereich gerechnet. Zudem rechnet das Unternehmen nun auch 2012 mit weniger Gewinn je Aktie als zuvor. Die Aktie verlor 2,48 Prozent.

Der weltgrösste Düngemittelproduzent und K+S-Konkurrent Potash hat im vierten Quartal unter einer schwachen Nachfrage gelitten, aber dank seiner Beteiligungen den Gewinn trotzdem gesteigert. Börsianer waren jedoch wenig begeistert. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn habe der Konzern die Erwartungen enttäuscht, hiess es in ersten Reaktionen. Trotzdem legten die Titel der Kanadier 0,82 Prozent zu.

Time Warner Cable
will nach gestiegenem Gewinn seine Aktionäre mit einem Aktien-Rückkaufprogramm beglücken. Der Kabelnetzbetreiber will dafür 4 Milliarden Dollar ausgeben. Die Aktien sprangen daraufhin um 7,76 Prozent in die Höhe.

Die Zahlen des Pharmakonzerns Bristol-Myers Squibb trafen auf gemischte Reaktionen. Konzernweit stieg der Umsatz zwar im vergangenen Jahr um neun Prozent auf 21,2 Milliarden Dollar. Der Gewinn verbesserte sich um rund ein Fünftel auf 3,7 Milliarden Dollar. Damit schnitt das Unternehmen jedoch schwächer ab als erwartet, und für das Jahr 2012 rechnet der Konzern zudem mit weniger Gewinn. Die Aktien des Konzerns gaben mit 0,28 Prozent leicht nach.

In der Pharmaindustrie dreht sich zudem das Übernahmekarussell weiter: Nach der Übernahmeofferte von Roche an die Aktionäre des Gentechnikspezialisten Illumina will nun das Biotechunternehmen Amgen den kleineren Konkurrenten Micromet für insgesamt 1,16 Milliarden Dollar übernehmen. Die Papiere des Übernahmekandidaten sprangen um 32,10 Prozent auf 10,93 Dollar – Amgen hatte 11 Dollar je Aktie angeboten. (awp/mc/upd/ps)


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